10 Regeln fürs Baden in Thermalwasser

10 Regeln fürs Baden in Thermalwasser

Ein Besuch im Thermalbad gilt als Wohltat für den Körper und die Seele. Das Thermalwasser entfaltet durch seine wertvollen Inhaltsstoffe eine wohltuende und heilsame Wirkung, die sich positiv auf die Gesundheit auswirkt und Beschwerden lindern kann.

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Allerdings ist das Baden in einer Therme nicht mit einem Bad im normalen Schwimmbad oder mit dem Baden in der heimischen Badewanne zu vergleichen. Denn Thermalwasser wirkt sich anders auf den Körper aus. Damit der Thermenbesuch tatsächlich zu einem wohltuenden Erlebnis wird, sollten also ein paar Dinge beachtet werden.

Hier sind die zehn wichtigsten Regeln fürs Baden in Thermalwasser!

 

Regel Nr. 1: Die Besonderheiten des Thermalwassers berücksichtigen.

Thermalwasser enthält Salze, Mineralien und Spuren anderer Elemente in unterschiedlichen Konzentrationen. Hinzu kommt, dass das Thermalwasser im Becken um die 35 Grad Celsius warm ist. Beides zusammen führt dazu, dass Thermalwasser gewisse Anforderungen an den Körper stellt. Vor allem der Kreislauf ist besonders gefordert.

Der Badegast sollte deshalb immer vor Augen haben, dass er in Thermalwasser badet und sein Badeverhalten entsprechend anpassen. Mutet er sich und seinem Körper zu viel zu, kann sich keine heilsame Wirkung einstellen. Liegen Erkrankungen vor, sollte sich der Badegast zudem immer mit seinem Arzt besprechen.

 

Regel Nr. 2: Lieber eine kürzere Badedauer wählen.

Die wohltuende oder heilsame Wirkung des Thermalwassers lässt sich nicht dadurch hervorrufen oder steigern, dass der Badegast möglichst lange badet. Ganz im Gegenteil kann ein zu langes Bad Müdigkeit und Unwohlsein erst hervorrufen.

Als grobe Orientierungshilfe gilt, dass eine Badedauer zwischen 15 und 20 Minuten völlig ausreicht. Geht der Badegast regelmäßig ins Thermalbad und fühlt er sich gut, kann er die Badedauer dann allmählich steigern. Viel länger als 45 Minuten sollte das Bad aber nicht dauern. Und generell gilt: Die gewünschte Wirkung lässt sich eher erzielen, wenn der Badegast regelmäßig kürzer badet, als wenn er nur sehr selten ins Thermalbad geht und dafür dann länger im Wasser bleibt.

 

Regel Nr. 3: Am bestens morgens baden.

Die ideale Zeit für ein Bad im Thermalwasser ist morgens, am besten noch vor dem Frühstück. Daneben kann ein Bad abends angenehm sein, beispielsweise um sich nach einem langen Tag zu entspannen, um sich bei kühler Witterung aufzuwärmen oder um nach einer sportlichen Betätigung einem Muskelkater vorzubeugen.

Allerdings sollte das Bad abends deutlich kürzer ausfallen. Viel mehr als 10, 15 Minuten sollten es nicht sein. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Badegast Probleme beim Einschlafen haben wird.

 

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Regel Nr. 4: Nur vor dem Bad duschen.

Bevor der Badegast ins Becken geht, sollte er sich abduschen. In vielen Thermen und Thermalbädern führt der Weg in den Badebereich ohnehin an den Duschen vorbei. Nach seinem Bad sollte sich der Badegast aber nicht mehr abduschen, sondern nur noch abtrocknen.

Die wertvollen Salz und Mineralien verbleiben dadurch auf der Haut und können über die Hautporen in den Körper gelangen. Dort können sie ihre heilsame Wirkung noch etwas fortsetzen.

 

Regel Nr. 5: Die Zeit im Wasser für leichte Bewegung nutzen.

Der Badegast sollte die Zeit im Wasser für etwas Bewegung nutzen. So kann er sich beispielsweise auf den Rücken legen und sich abwechselnd mal ein wenig treiben lassen und mal Schwimmbewegungen mit den Beinen und den Armen ausführen. Sein Bewegungs- und Stützapparat wird ihm das danken.

Auch ein gemächliches Gehen im Thermalwasser, sanfte Wassergymnastik, ruhiges Brustschwimmen oder Arm- und Beinbewegungen im Sitzen kommen den Muskeln und Gelenken sehr zugute. Wichtig ist aber, die Aktivitäten ruhig anzugehen.

Für aktiven Sport ist das warme Thermalwasser nicht geeignet, denn die Anstrengung wäre zu groß und die Belastung für den Kreislauf zu hoch. Der Badegast sollte nicht vergessen, dass er in einem Thermalbad und nicht in einem Sportbecken ist.

 

Regel Nr. 6: Von den Massagedüsen im Becken Gebrauch machen.

In fast jedem Becken gibt es Unterwasser-Massagedüsen. Und der Badegast sollte diese Massagedüsen unbedingt nutzen. So kann er sich beispielsweise so positionieren, dass der Wasserstrahl seinen Schultergürtel oder seinen Rücken massiert.

Sehr angenehm kann es auch sein, wenn sich der Badegast seine Beine schonend massieren lässt oder die Massagedüsen für eine leicht anregende Fußreflexzonenmassage verwendet. Auf eine Nacken- oder Bauchmassage sollte der Badesgast aber besser verzichten.

 

Regel Nr. 7: Die heilsame Wirkung des Thermalwassers steigern.

In vielen Thermalbändern werden Anwendungen angeboten, die die heilsame Wirkung des Thermalwassers zusätzlich verstärken können.

Hierzu gehören beispielsweise Wickel mit gesättigter Sole oder Sole-Inhalationen. Der Badegast sollte sich deshalb ruhig vorher erkundigen, welche Möglichkeiten es gibt und welche davon für ihn in Frage kommen.

 

Regel Nr. 8: Bei längeren Aufenthalten Badepausen einlegen.

Verbringt der Badegast einen längeren Aufenthalt in einem Kurort mit Thermalbad, sollte er es mit dem Baden nicht übertreiben. Gängige Empfehlungen lauten, dass der Badegast gleich morgens ein Bad nehmen sollte. Dieses Bad sollte etwa 20 Minuten dauern. Abends kann er dann eventuell noch ein zweites Bad nehmen, dieses Mal aber nur höchstens zehn Minuten lang.

Fühlt sich der Badegast müde und erschöpft oder hat er einen niedrigen Blutdruck, sollte er mit einem Bad pro Tag beginnen und dabei eine Badedauer von 15 Minuten nicht überschreiten. Zudem sollte er immer wieder ganztätige Badepausen einlegen.

Dadurch wird verhindert, dass der Blutdruck ständig abfällt und der Körper Kräfte mobilisieren muss, um den Kreislauf wieder anzukurbeln. Die Empfehlungen sind aber tatsächlich nur als Orientierungshilfen zu verstehen. Wichtiger ist, wie sich der Badegast fühlt. Wenn er müde und schlapp ist oder ihn das Baden zu sehr anstrengt, sollte der kürzer baden und öfter Badepausen einlegen. Fühlt er sich hingegen sehr wohl, kann er die Badedauer auch verlängern.

 

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Regel Nr. 9: Bei Erkrankungen die Wärme aus dem Körper ableiten.

Leidet der Badegast unter Beschwerden wie Rheuma, Arthrose oder anderen entzündlichen Gelenkerkrankungen, wird ihm ein Bad im Thermalwasser zwar gut tun. Dennoch sollte der Badegast die Wärme nach dem Bad gezielt aus dem Körper ableiten.

Denn erwärmte Gelenke können dazu führen, dass sich die Entzündung noch stärker bemerkbar macht. Um die Wärme abzuleiten, sind Kneippgüsse ideal.

 

Regel Nr. 10: Nach dem Bad ruhen.

Nach einem Bad im Thermalwasser ist wichtig, dass der Badegast eine Ruhepause einlegt. Dazu sollte er sich in seinen Bademantel oder ein großes Handtuch kuscheln und sich mindestens eine halbe Stunde lang auf einer der Liegen in der Ruhezone entspannen.

Der Körper braucht die Ruhepause, damit er wieder auf die normale Körpertemperatur abkühlen, den Kreislauf stabilisieren und die heilsamen Wirkungen verarbeiten kann. Würde der Badegast direkt nach dem Bad zur Tagesordnung übergehen, würde er sich nicht nur schlapp fühlen. Stattdessen würde auch das Bad fast wirkungslos verpuffen.

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Armin Seckmann, - Masseur und medizinischer Bademeister, David Kurz, - Fachangestellter Bäderbetriebe, Melanie Kolenz, - Wellness Beraterin, Christian Gülcan - Betreiber und Redakteur dieser Webseite und Murat Gülcan, Wellness- & Spa Fan der in 20 Jahren sämtliche Thermalquellen bereiste, schreiben hier Wissenswertes und Ratgeber zu Thermalbädern, Wellness und Gesundheitsthemen.

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