Die Badestationen in klassischen Thermen
Das Wort Therme hat seine Wurzeln im Griechischen, die Übersetzung davon lautet warm. Die Kultur der warmen oder heißen Bäder wurde schon in der Antike gepflegt. So waren die Griechen und die Römer wahre Meister in Sachen Bäderkunde und verstanden es, beeindruckende Badehäuser zu bauen.
Überhaupt wurde das Baden bei den Römern ausgiebig zelebriert und war gleichzeitig ein wichtiges und beliebtes gesellschaftliches Ereignis. In den Thermen wurden der Körper gereinigt und wohltuende, entspannende Bäder genommen. Genauso wurde aber auch gemeinsam gegessen, es wurden Unterhaltungen geführt und Geschäfte gemacht.
In privaten Badehäusern kam außerdem die Befriedigung der körperlichen Lust nicht zu kurz. Schon in der Antike wurden in den Thermen Massagen und kosmetische Anwendungen angeboten, oft wurden hier auch kleinere medizinische Eingriffe durchgeführt.
Badehäuser gab es im gesamten römischen Reich. Besonders beeindruckend ist dabei das aufwändige und komplexe System, das mehrere Räume mit unterschiedlichen Temperaturen umfasste. Auch heute noch sind viele Thermen und Thermalbäder an das Vorbild der alten Römer angelehnt und in zahlreichen neuen, modernen Wellness-Einrichtungen wird das Konzept der antiken Badehäuser wieder aufgegriffen. Aber wie ist das System denn überhaupt aufgebaut?
Die folgende Übersicht stellt die einzelnen
Badestationen in klassischen Thermen vor:
Das Laconium
Im Laconium steigt die Lufttemperatur langsam auf 55 bis 65 Grad Celsius an. Das Schwitzbad, das nach den Lakoniern, einer griechischen Volksgruppe, benannt ist, ist in einem gefliesten Raum untergebracht.
Das Laconium ist wie die finnische Sauna eine Trockensauna. Da die Temperatur aber erst allmählich ansteigt und zudem insgesamt deutlich niedriger ist, gilt das Laconium als wesentlich schonender. Der Aufenthalt im Schwitzbad dient der Entschlackung des Körpers und kann bis zu eine Stunde lang dauern. Bei den alten Römern war das Laconium häufig eine der ersten Stationen bei einem Thermenbesuch.
Das Caldarium
Beim Caldarium handelt es sich um ein Bad, bei dem heiße Dämpfe eingeatmet werden. Meist sind es Kräuterdämpfe, die eine wohltuende Wirkung auf die Schleimhäute und die Bronchien entfalten. Daneben regt das Caldarium die Durchblutung an und unterstützt die Entspannung der Muskulatur. In dem gefliesten Raum herrscht eine Temperatur zwischen 40 und 45 Grad Celsius, bei einer Luftfeuchtigkeit von annähernd 100 Prozent.
Das Caldarium eignet sich sehr gut Gäste, die sich in trockenen oder heißeren Saunen nicht wohlfühlen. In der Antike wurde das Caldarium auch genutzt, um sich auf ein heißeres Bad vorzubereiten oder um sich nach einem wärmeren Saunagang zu akklimatisieren.
Das Tepidarium
Das Tepidarium ist ein lauwarmes Bad, das entweder als Warmluft- oder als Dampfbad durchgeführt wird. Die Temperatur im Tepidarium liegt bei etwa 40 Grad Celsius. Deshalb können auch die Gäste das Dampfbad nutzen, die Saunen mit höheren Temperaturen nicht vertragen.
Das lauwarme Dampfbad soll die Durchblutung ankurbeln und eine heilsame Wirkung bei Erkrankungen der Atemwege, der Gefäße und des Stoffwechsels haben. Außerdem dient ein Aufenthalt im Tepidarium der Erholung und der Entspannung.
Das Sanarium
Das Sanarium ist eine milde und schonende Form der Sauna. Die Temperatur in dem Raum liegt bei etwa 50 Grad Celsius, die Luftfeuchtigkeit beträgt rund 50 Prozent. Aufgüsse in regelmäßigen Abständen sorgen dafür, dass das Raumklima konstant bleibt. Durch die angenehm warme, aber nicht zu heiße Temperatur kann ein Aufenthalt im Sanarium deutlich länger dauern als beispielsweise in einer finnischen Sauna.
Dem Sanarium wird nachgesagt, dass es die Atemwege beruhigt, Herz-Kreislaufbeschwerden mindert und insgesamt eine sehr wohltuende und entspannende Wirkung hat. Nach einem Aufenthalt im Sanarium wird üblicherweise eine ausgiebige Ruhepause eingelegt. So kann der Stoffwechsel langsam wieder hochfahren.
Das Danarium
Im Danarium beträgt die Temperatur zwischen 45 und 60 Grad Celsius. Dadurch wird der Kreislauf nicht übermäßig strapaziert. Diese Saunavariante wird oft nicht als reine Schwitzkur praktiziert, sondern um eine Farblichttherapie und eine Therapie mit wohltuenden Aromen erweitert.
Somit vereint das Danarium die angenehmen Eigenschaften und Wirkungen von einer Sauna und einem Bad mit heißen Dämpfen. Ein Aufenthalt im Danarium hat positive Effekte auf den gesamten Bewegungsapparat und soll vor allem die Linderung von rheumatischen Beschwerden begünstigen.
Das Frigidarium
Im Frigidarium finden sich Becken, Wannen und Duschen mit kaltem Wasser. Nach einem Saunagang oder einem Aufenthalt in einem warmen Dampfbad findet hier die Abkühlung statt. Durch das Bad im kalten Wasser wird der Kreislauf angeregt, die Durchblutung angekurbelt und das Immunsystem aktiviert. Bei den alten Römern fand ein Besuch des Badehauses mit einem Bad in der kalten Wanne, teils kombiniert mit eiskalten Güssen, üblicherweise sein würdiges Ende.
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Thema: Die Badestationen in klassischen Thermen
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