Die wohltuende Wirkung eines Heubads

Die wohltuende Wirkung eines Heubads

Wer kennt nicht den herrlichen Duft von frisch gemähten Wiesen? Das wunderbare Aroma von Gras, Kräutern und Blumen, dass uns bei einem Spaziergang im Sommer in der Nase kitzelt? Eine Portion Heu bündelt diese Erinnerungen und lässt gleichzeitig ein wohltuendes Dufterlebnis entstehen, von dem Körper und Seele gleichermaßen profitieren.

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Die wohltuende Wirkung eines Heubads

Je nach Standort setzt sich Heu aus den verschiedensten Gräsern, Heilkräutern und Blumen zusammen. Sie ergeben eine einzigartige Mischung, deren Aroma beim Trocknen noch intensiver wird.

Bei einem Heubad lässt sich die Wirkung durch die Zugabe von Feuchtigkeit und Wärme noch verstärken. Eingepackt in feuchtwarmes Heu, können wir die gebündelte Kraft der Natur am ganzen Körper spüren.

Der Kräuterdunst, der langsam aufsteigt, wirkt ähnlich wie ein Dampfbad, hat durch die geballte Ladung Heu aber ein deutlich intensiveres Aroma. Auch gesundheitsfördernde Effekte werden dem Heu zugesprochen.

Damit ein Heubad seine heilsame Wirkung entfalten kann, sollte es aber immer mit naturbelassenen Produkten durchgeführt werden. Kenner dieser Anwendung schwören auf echtes Bergwiesenheu, das in steilen Höhenlagen geerntet wird und eine besondere Vielfalt an Heilkräutern enthält.

Kein Wunder, dass Heubäder in Spas, Thermalbädern und Wellness-Einrichtungen in Alpennähe fast schon Standard sind.

Aber auch an vielen anderen Orten können wir ein Heubad genießen. Schließlich lässt sich Bergwiesenheu auch transportieren.

Die Geschichte des Heubadens

Das Heubad ist keine neue, moderne Erfindung von Thermen und Spas. Ganz im Gegenteil blickt das Heubad im Schwitzraum oder im Kraxenofen in der Alpenregion schon auf eine sehr lange Geschichte zurück.

Auch Pfarrer Kneipp nahm das Heubad im Jahr 1896 in seine berühmte Gesundheitsfibel auf. Dabei berichtete er von einer erholsamen Schwitzkur unter einer Lage Heu, bei der er verschiedene gesundheitsfördernde und heilende Wirkungsweisen feststellte.

Tatsächlich konnten viele seiner Beobachtungen inzwischen bestätigt werden.

Mit Wellness hatte das traditionelle Heubad aber eher wenig zu tun. Denn damals wurde das Heu unter einfachsten Bedingungen gelagert. Dadurch enthielt es verschiedene Pilze, die allmählich gärten und das Heu dadurch stark aufheizten.

Ein Patient wurde in eine dicke Schicht Heu eingepackt und musste bei bis zu 60 Grad ausharren. Während er mächtig ins Schwitzen kam, wurden die ätherischen Öle im Heu freigesetzt und konnten so ihre Wirkung über die Atemwege und die Haut entfalten.

Heute ist das Heubad sehr viel sanfter und angenehmer. Die Wirkung hat sich zwar nicht geändert, aber sie ist sehr viel schonender.

So wird das Heubad zu einer Wohltat für Körper und Seele, die das Prädikat Wellness tatsächlich verdient.

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Der Ablauf und die wohltuende Wirkung eines Heubads

Heu ist immer eine Mischung aus verschiedenen Gräsern, Kräutern, Blüten und anderen Pflanzen. Als reines Naturprodukt fällt Heu aber nie ganz gleich aus. Außerdem haben die Region und die Höhenlage Einfluss auf die Zusammensetzung.

Dabei gilt grundsätzlich, dass umso eher seltenere und wertvolle Wildpflanzen enthalten sein können, je höher das Heu angebaut wurde. Zu den möglichen Pflanzen gehören unter anderem Arnika, Baldrian, Enzian, Fingerkraut, Klee und Schafgarbe.

In Bergheu kommen zudem häufig Kohlensäure, Vitamine und Cumarin vor, das dem Heu seinen typischen Geruch verleiht. Ein weiterer Pluspunkt von Heu aus Hochlagen ist, dass es in aller Regel weniger Schadstoffe enthält als herkömmliches Heu.

Viele dieser Pflanzen werden auch in der Naturheilkunde eingesetzt, um verschiedene Beschwerden zu lindern.

Während ein Heubad im Wellness-Bereich vor allem der Entspannung dient, soll es in der Naturheilkunde eine heilsame Wirkung entfalten und die Genesung fördern.

Für ein Heubad wird das Heu zunächst etwa eine Stunde lang gewässert. Das warme Wasser trägt dazu bei, dass sich die ätherischen Öle besser entfalten können. Außerdem bindet das Wasser die enthaltenen Blütenpollen.

So können auch Allergiker ein Heubad genießen. Nach dem Wässern wird das Heu auf eine Temperatur zwischen 40 und 42 Grad erwärmt.

Für die sanfte Schwitzkur legt sich die oder der Behandelte auf eine angenehm vorgewärmte, weiche Liege. Dann wird das vorbereitete Heu wie eine Art Ganzkörperpackung auf dem ganzen Körper verteilt.

Eingebettet in das Heu wird der Körper manchmal noch mit einer Decke oder einem Laken zugedeckt. Anschließend heißt es 20 bis 30 Minuten lang: Entspannen und genießen.

Während des Schwitzens unter dem Heu entfalten die Bestandteile der Wiese ihre Kraft. Der warme Wasserdunst setzt die ätherischen Öle frei, die über die Atemwege und die Haut aufgenommen werden.

Die Heilwirkung der Öle in Kombination mit der Schwitzkur lindert Atemwegserkrankungen und wirkt sowohl entschlackend als auch entgiftend.

Die tiefenwirksame Wärme hilft bei Muskelverspannungen, rheumatischen Beschwerden und Entzündungen der Gelenke. Zusätzlich dazu ist ein Heubad wunderbar entspannend. Es steigert das seelische Wohlbefinden und unterstützt den Stressabbau.

Ist das Heubad beendet, wird empfohlen, sich kurz abzuduschen und danach mindestens eine halbe Stunde lang auszuruhen. Die wohlige Wärme des Bades macht aber ohnehin müde. So kann das Heubad auch zu einem guten und gesunden Schlaf verhelfen.

Das Angebot an Heubädern

Heubäder sind zwar vor allem im Alpenraum weit verbreitet. Inzwischen wird die Anwendung aber in vielen Spas, Thermen, Kurhäusern und Wellness-Hotels angeboten.

Mithilfe des Internets sollte es also kein Problem sein, eine Einrichtung in der näheren Umgebung zu finden, um in den Genuss eines Heubads zu kommen.

Den größten Effekt hat ein Heubad in der Form, wie wir sie eben beschrieben haben. Eine andere Variante ist der Kraxenofen. Diese Schwitzkur findet sich oft in den Saunalandschaften von Thermalbädern.

Der Kraxenofen ist eine Art offener Ofen, in dem das feuchte Heu erwärmt wird. Ähnlich wie bei einem Aufguss entfalten sich die ätherischen Öle durch die Wärme und geben ihre herrlichen Aromen frei.

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Weil der Ofen recht klein ist, kann sich eine Person davor setzen. In Wellness-Bereichen sind dann oft mehrere solcher Öfen im Halbkreis angeordnet und ermöglichen ein gemeinsames Erleben der Anwendung.

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Armin Seckmann, - Masseur und medizinischer Bademeister, David Kurz, - Fachangestellter Bäderbetriebe, Melanie Kolenz, - Wellness Beraterin, Christian Gülcan - Betreiber und Redakteur dieser Webseite und Murat Gülcan, Wellness- & Spa Fan der in 20 Jahren sämtliche Thermalquellen bereiste, schreiben hier Wissenswertes und Ratgeber zu Thermalbädern, Wellness und Gesundheitsthemen.

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