Infos und Tipps rund um Anwendungen mit Heublumen, 2. Teil

Infos und Tipps rund um Anwendungen mit Heublumen, 2. Teil

Die Blüten, Samen, Blätter und Stängel, die bei der Heuernte übrig bleiben, werden in Heublumen-Mischungen verwendet. In der Volksmedizin blicken diese Mischungen auf eine lange Tradition zurück. Doch auch die moderne Naturheilkunde setzt auf die heilsamen und wohltuenden Effekte von Heublumen. In den Wellness-Bereich haben die Gräser, Blumen und Kräuter ebenfalls Einzug gehalten.

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Infos und Tipps rund um Anwendungen mit Heublumen, 2. Teil

Grund genug, sich einmal näher mit dem Thema zu beschäftigen. In einem zweiteiligen Beitrag fassen wir die wichtigsten Infos und Tipps rund um Anwendungen mit Heublumen zusammen.

Dabei haben wir im 1. Teil erklärt, was genau Heublumen sind, welche Inhaltsstoffe sie haben und bei welchen Beschwerden sie typischerweise angewendet werden.

Hier ist der 2. Teil!:

Welche Anwendungen mit Heublumen gibt es?

Als Hausmittel werden vor allem Heublumen-Tees und Kissen, die mit Heublumen gefüllt sind, eingesetzt. In der Naturheilkunde und im Wellness-Bereich sind äußerliche Anwendungen weit verbreitet.

Wickel, Umschläge, Kompressen und Bäder sollen dabei helfen, die Muskeln zu entspannen, die Durchblutung anzukurbeln und Schmerzen zu lindern. Außerdem sollen die Anwendungen die körpereigenen Abwehrkräfte stärken, entspannen und insgesamt das Wohlbefinden erhöhen.

Heublumen-Dampfbad

Hebammen raten Schwangeren kurz vor der Entbindung oft dazu, Sitzdampfbäder mit Heublumen durchzuführen. Die Bäder sollen den Beckenboden lockern und einem Dammriss vorbeugen.

Ein Sitzbad mit den Dämpfen von Heublumen soll außerdem Schmerzen im Unterleib, Regelschmerzen und Beschwerden im Zusammenhang mit den Wechseljahren lindern.

Nach einer langen Wandertour wiederum kann ein heißes Fußbad mit Heublumen die anstrengten und müden Füße entspannen.

Auch bei einer Erkältung oder einer entzündlichen Erkrankung der Atemwege ist ein Dampfbad mit Heublumen ein bewährtes Hausmittel. Dafür werden einige Handvoll Heublumen in eine Schüssel oder einen Topf gegeben und mit kochendem Wasser übergossen.

Anschließend ein Handtuch über den Kopf und die Schultern legen, den Kopf über den aufsteigenden Dampf halten und die Dämpfe mehrere Male tief einatmen.

Die wohltuenden Dämpfe der Heublumen kommen auch im Wellness-Bereich zum Einsatz. Hier gibt es zum Beispiel entsprechende Aufgüsse in der Sauna und im Dampfbad.

Heublumen-Bad

Entspannende Heublumen-Bäder finden sich inzwischen im Angebot vieler Thermen und Wellness-Einrichtungen. Wer das Vollbad daheim durchführen möchte, braucht etwa 500 Gramm getrocknete Heublumen.

Diese übergießt er mit vier Litern kochendem Wasser. Anschließend wird dieser Sud in die Badewanne gegeben und mit heißem Wasser aufgefüllt. Das Heublumen-Bad sollte maximal 15 Minuten dauern.

Heublumen-Kompresse

Bei Krämpfen im Magen-Darm-Trakt, einem Hexenschuss oder Ischiasbeschwerden werden gerne warme Kompressen aus Heublumen angewendet. Für eine Kompresse wird ein kleiner Stoffbeutel mit Heublumen befüllt, zugebunden und mit kochendem Wasser übergossen.

Dann das Säckchen etwa 15 Minuten lang ziehen lassen. Anschließend das Heublumen-Säckchen ausdrücken und auf ungefähr 40 Grad Celsius abkühlen lassen.

Bei der Anwendung wird das Säckchen in ein Tuch eingeschlagen und ein- bis zweimal pro Tag auf die betroffene Stelle aufgelegt.

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Heublumen-Kissen

Ein Heublumen-Kissen entspannt und hilft beim Einschlafen. Außerdem kann es Nackenschmerzen und Kopfschmerzen, die durch Verspannungen ausgelöst sind, lindern.

Für das Kissen wird ein Kissenbezug mit getrockneten Heublumen befüllt.

Wer möchte, kann außerdem getrocknete Kräuter aus dem Garten wie Thymian, Rosmarin, Melisse oder Lavendel hinzufügen. Für die Anwendung das Kissen kurz im Backofen erwärmen oder auf die warme Heizung geben und anschließend in den Nacken legen.

Heublumen-Tee

Heublumen-Mischungen können auch innerlich angewendet werden. Dies erfolgt in Form eines Tees. Für den Tee einen Esslöffel getrocknete Heublumen mit kochendem Wasser übergießen und fünf Minuten ziehen lassen.

Wann sollte auf eine Anwendung mit Heublumen verzichtet werden?

Bloß weil Heublumen zu den klassischen und altbewährten Hausmitteln gehören, sind sie nicht automatisch auch sanft und unbedenklich. Bioaktive Stoffe rufen körperliche Reaktionen hervor. Ob es sich um synthetisch hergestellte Stoffe oder natürliche Pflanzenteile handelt, macht dabei keinen Unterschied.

Wer unter Heuschnupfen leidet und damit allergisch auf Pflanzenpollen reagiert, sollte auf Anwendungen mit Heublumen verzichten.

Denn es sind in erster Linie die Pollen von Gräsern und Getreide, die bei den Betroffenen allergische Reaktionen auslösen. Und Heublumen-Mischungen bestehend überwiegend aus Süßgräsern.

Auch bei allergischem Asthma sind Heublumen tabu. Daneben sollten bei folgenden Beschwerden besser keine Auflagen, Wickel oder Bäder mit Heublumen durchgeführt werden:

  • offene Wunden

  • akute Entzündungen und rheumatische Schübe

  • Ödeme

  • Herz-Kreislauf-Schwäche

In diesen Fällen sollte vor einer Anwendung unbedingt Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden.  Auch bei Bluthochdruck sind warme Heublumen-Bäder nicht angezeigt. Das hat allerdings weniger mit den bioaktiven Stoffen in den Heublumen, sondern vielmehr mit der Wassertemperatur zu tun.

Gifte in Heublumen

Heublumen-Mischungen aus der Apotheke, dem Reformhaus oder einem Naturkostladen enthalten keine giftigen Pflanzen. Anders kann es aussehen, wenn die Heublumen selbst auf einer Wiese gesammelt werden.

Denn zum einen können Pflanzen, die sich optisch ähneln, schnell verwechselt werden. Zum anderen sind nach der Ernte viele Pflanzenteile so klein, dass sie nicht mehr präzise bestimmt werden können.

Auf vielen Wiesen wachsen aber zum Beispiel Herbstzeitlose. Sie enthalten giftige Alkaloide, die Erbrechen, Durchfall, Blutungen, Haarausfall und schlimmsten Fall Nierenversagen, Koma und Atemlähmung hervorrufen können.

Dabei bleibt die giftige Wirkung der Herbstzeitlosen auch dann noch erhalten, wenn die Pflanzenteile bereits getrocknet sind und längere Zeit gelagert waren.

Andere Pflanzen sind und bleiben ebenfalls giftig. Dazu gehören zum Beispiel der Adlerfarn, das Adonisröschen und das Jakobskreuzkraut. Wer Heublumen anwenden möchte, sollte deshalb sicherheitshalber auf gekaufte Mischungen zurückgreifen.

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Armin Seckmann, - Masseur und medizinischer Bademeister, David Kurz, - Fachangestellter Bäderbetriebe, Melanie Kolenz, - Wellness Beraterin, Christian Gülcan - Betreiber und Redakteur dieser Webseite und Murat Gülcan, Wellness- & Spa Fan der in 20 Jahren sämtliche Thermalquellen bereiste, schreiben hier Wissenswertes und Ratgeber zu Thermalbädern, Wellness und Gesundheitsthemen.

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