Übersicht: Die 6 wichtigsten Wassersorten

Übersicht: Die 6 wichtigsten Wassersorten

Ohne Wasser kann der Mensch nicht überleben. Nun ist Wasser aber nicht gleich Wasser. So ist das Wasser, das aus dem Wasserhahn fließt, ein anderes Wasser als das Wasser, mit dem die Becken in einem Thermalbad befüllt sind.

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Und wer im Supermarkt Wasser kaufen möchte, kann zwischen Tafelwasser, Mineralwasser und Heilwasser wählen. Doch warum gibt es eigentlich so viele verschiedene Wasserarten? Und worin unterscheiden sie sich?

Die folgende Übersicht stellt die 6 wichtigsten Wassersorten vor:

 

  1. Trinkwasser

Trinkwasser ist ein Süßwasser. Süßwasser bedeutet, dass der Anteil der enthaltenen Salze unter 0,1 Prozent liegt. Gleichzeitig weist Trinkwasser einen so hohen Reinheitsgrad auf, dass es sowohl zum Kochen verwendet als auch direkt getrunken werden kann.

Damit ein Wasser als Trinkwasser deklariert werden kann, müssen bestimmte gesetzliche Vorgaben eingehalten sein. Sie leiten sich im Wesentlichen aus der Trinkwasserverordnung ab. In Deutschland gilt das Leitungswasser, also das Wasser, das aus dem heimischen Wasserhahn fließt, als Trinkwasser.

Trinkwasser sollte gewisse Mineralstoffe enthalten. Hierzu gehören beispielsweise die Ionen und Anionen von Calcium, Magnesium und Natrium. Die genaue Zusammensetzung hängt vom Ausgangswasser ab und kann deshalb Unterschiede aufweisen. Mikroorganismen, die Beschwerden oder Krankheiten auslösen können, dürfen in Trinkwasser hingegen nicht enthalten sein.

 

  1. Tafelwasser

Tafelwasser ist ein Erfrischungsgetränk, das künstlich hergestellt wurde. Die Basis bildet meist Trinkwasser, das mit verschiedenen Inhaltsstoffen angereichert oder mit anderen Wasserarten wie beispielsweise Mineralwasser vermischt wird. Tafelwasser ist also kein natürliches Wasser.

Was die Mischung und den Ort des Abfüllens angeht, gibt es keine Einschränkungen. Auch eine amtliche Anerkennung als Tafelwasser ist nicht notwendig. Allerdings müssen gewisse Qualitätsanforderungen und Hygienevorschriften erfüllt sein. Außerdem muss Tafelwasser den Vorgaben der Trinkwasserverordnung gerecht werden.

Im Zuge der Herstellung von Tafelwasser werden dem Wasser oft erst alle Inhaltsstoffe entzogen und anschließend wieder frisch hinzugefügt. Dadurch wird sichergestellt, dass ein Tafelwasser immer den gleichen Geschmack hat. Tafelwasser wird als Getränk im Handel angeboten. Gleichzeitig wird es aber auch als Grundlage für viele andere Erfrischungsgetränke wie beispielsweise Limonaden verwendet.

 

  1. Mineralwasser

Mineralwasser entstammt einem unterirdischen Wasservorkommen. Es wird unmittelbar an der Quelle abgefüllt und muss bereits in seiner ursprünglichen Form einen gewissen Reinheitsgrad aufweisen. Zudem müssen die Zusammensetzung und die Konzentration der enthaltenen Mineralstoffe weitgehend konstant bleiben.

Im Unterschied zu Trinkwasser darf Mineralwasser weder aufbereitet noch seine Zusammensetzung verändert werden. Allerdings ist es zulässig, dem Mineralwasser Kohlenstoffdioxid hinzuzufügen oder zu entziehen.

Dabei wirkt sich die Kohlensäure in erster Linie auf die Haltbarkeit aus, denn ein Mineralwasser mit Kohlensäure ist länger haltbar als ein stilles Mineralwasser. Wenn sichergestellt ist, dass die ursprüngliche Mineralstoffzusammensetzung erhalten bleibt, dürfen dem Mineralwasser außerdem Eisen-, Schwefel-, Mangan- und Arsenverbindungen entzogen werden.

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Verglichen mit Trinkwasser, sind die Vorgaben für Mineralwasser strenger. Dies gilt vor allem für die mikrobiologischen Grenzwerte. Ob die Anforderungen aus den Verordnungen eingehalten sind, wird regelmäßig durch die Lebensmittelüberwachung kontrolliert. Allerdings betreffen die Vorgaben für Mineralwasser nur den Ort, an dem das Mineralwasser abgefüllt wird.

Der Weg bis zum Endverbraucher bleibt außen vor. Im Gegensatz dazu müssen die Vorgaben für Trinkwasser am Ort der Entnahme erfüllt sein. Dafür muss aber die Quelle, aus der das Mineralwasser entnommen wird, amtlich anerkannt sein und auch das Mineralwasser selbst braucht eine amtliche Anerkennung.

Mineralwasser kann dazu beitragen, den Mineralstoffbedarf zu decken. Ein gesunder Mensch, der sich ausgewogen ernährt, deckt seinen Bedarf an Mineralstoffen aber zum größten Teil bereits durch seine Nahrung ab. Deshalb ist jemand, der ausschließlich Mineralwasser statt Tafelwasser trinkt, nicht automatisch unbedingt gesünder.

 

  1. Quellwasser

Quellwasser stammt aus einem natürlichen Wasserreservoir, das unter der Erde liegt und vor Schadstoffen geschützt ist. Im Unterschied zu Mineralwasser, bei dem es sich um Grundwasser handelt, war Quellwasser ursprünglich ein Oberflächenwasser und bahnte sich als solches einen Weg in die Tiefe.

Der Weg durch die verschiedenen Gesteinsschichten hatte zum einen eine Art Filtereffekt. Zum anderen nahm das Wasser verschiedene Mineralsalze und Spurenelemente auf.

Quellwasser muss natürlich rein sein. Es ist nicht zulässig, das Wasser durch Filtertechniken oder chemisch aufzubereiten. Auch die ursprüngliche Zusammensetzung darf nicht verändert werden.

Damit ein Wasser als Quellwasser bezeichnet werden darf, muss es sowohl der Trinkwasserverordnung als auch den Vorgaben aus der Mineral- und Tafelwasserverordnung gerecht werden. Abgefüllt wird Quellwasser direkt an der Quelle.

 

  1. Heilwasser

Wie Quellwasser entstammt auch Heilwasser aus einem natürlichen und schadstoffgeschützten Wasserreservoir unter der Erde. Im Unterschied zu Quellwasser enthält Heilwasser aber Mineralstoffe und Spurenelemente in einer Zusammensetzung, die nachweislich eine heilende Wirkung hat und Beschwerden vorbeugen oder lindern kann.

Der Nachweis dieser Heilwirkung muss wissenschaftlich fundiert sein. Außerdem braucht Heilwasser eine amtliche Zulassung, denn es hat den Status eines Arzneimittels.

Heilwasser, das direkt an der Quelle abgefüllt werden muss, wird als Getränk verwendet und ist ein Bestandteil vieler Trinkkuren. Daneben wird Heilwasser für äußerliche Anwendungen wie Heilbäder genutzt. Auch die Becken von Thermen und Thermalbädern sind meist mit Heilwasser befüllt.

 

  1. Destilliertes Wasser

Destilliertes Wasser ist ein Wasser, das keine Spurenelemente und Mineralstoffe, aber auch keine Verunreinigungen enthält. Die Herstellung erfolgt, indem das Wasser in den gasförmigen Aggregatzustand gebracht und der Wasserdampf dann als Kondenswasser wieder aufgefangen wird.

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Dieser Destilliervorgang wird mehrere Male durchgeführt, um im Ergebnis ein absolut reines Wasser zu erhalten.

Destilliertes Wasser wird in erster Linie als Lösungs- und als Reinigungsmittel verwendet. Als Trinkwasser ist es nicht geeignet.

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Armin Seckmann, - Masseur und medizinischer Bademeister, David Kurz, - Fachangestellter Bäderbetriebe, Melanie Kolenz, - Wellness Beraterin, Christian Gülcan - Betreiber und Redakteur dieser Webseite und Murat Gülcan, Wellness- & Spa Fan der in 20 Jahren sämtliche Thermalquellen bereiste, schreiben hier Wissenswertes und Ratgeber zu Thermalbädern, Wellness und Gesundheitsthemen.

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