Übersicht: Saunawissen für Einsteiger
Ob die Stärkung des Immunsystems, die Linderung körperlicher Beschwerden, eine Entschlackung, Stressabbau, Entspannung oder allgemein die Steigerung des Wohlbefindens: Ein Saunabesuch bringt viele positive Effekte mit sich. Dabei kann der Einstieg ins Saunabaden in nahezu jedem Alter erfolgen.
Lediglich für Kleinkinder ist die Sauna tabu. Aber worauf sollten Saunaneulinge achten? Wie wird richtig sauniert? Und welche Saunaart eignet sich am besten?
Diese und weitere Fragen beantwortet unsere
Übersicht mit Saunawissen für Einsteiger:
Inhalt
Die positiven Auswirkungen eines Saunabades
Umfragen zufolge gehen rund 30 Millionen Deutsche regelmäßig in die Sauna. Dabei geben bei den älteren Saunabesuchern über 50 Jahren vor allem die gesundheitlichen Aspekte des Saunabades den Ausschlag, während bei den jüngeren Saunagängern die Erholung, die Entspannung und das Wohlbefinden im Vordergrund stehen.
Doch letztlich spielt es keine Rolle, welche Gründe jemanden zu einem Saunabad veranlassen.
Das Saunieren wirkt sich nämlich so oder so positiv
auf den Körper und die Seele aus:
- Regelmäßige Saunabesuche stärken das Immunsystem. Je stärker die Abwehrkräfte sind, desto schwerer haben es Erkrankungen wie beispielsweise Erkältungen.
- Das Saunieren trainiert das Herz-Kreislaufsystem und verbessert die Durchblutung.
- Ein Saunagang hilft der Muskulatur dabei, sich zu entspannen.
- Die Wärme trägt dazu bei, dass chronische Gelenkerkrankungen weniger Schmerzen verursachen.
- Ein Saunabad reinigt die Haut. Davon können Menschen profitieren, die an Hautkrankheiten wie beispielsweise Akne oder Schuppenflechte leiden.
- Der Körper kommt ins Schwitzen. Dadurch kann er entschlacken und Giftstoffe abtransportieren.
- Ein Saunagang hilft dabei, Stress abzubauen, sich zu entspannen, abzuschalten und sich zu erholen. Damit steigert das Saunieren auch das seelische Wohlbefinden.
Auch wenn das Saunieren viele positive Effekte haben kann, ist es leider nicht ausnahmslos für jeden geeignet. Es gibt ein paar Krankheitsbilder, die Saunabesuche ausschließen.
Erhebliche Herz-Kreislauf-Probleme, ein sehr hoher Blutdruck oder chronische Lungenerkrankungen, aber auch Fieber gehören dazu. Liegen gesundheitliche Beschwerden vor oder ist sich der Saunaneuling unsicher, sollte er sich vor seinem Saunabesuch unbedingt an seinen Arzt werden.
Die wichtigsten Tipps rund ums Saunieren
Für das Saunieren gibt es grundsätzlich keine festen und verbindlichen Regeln. Entscheidend ist vielmehr, dass sich der Saunagänger wohlfühlt und den Saunagang genießt. Deshalb kann jemand, der regelmäßig in die Sauna geht, durchaus auch länger in der Saunakabine bleiben.
Andersherum kann es sein, dass ein Saunaneuling die Saunakabine schon nach zwei, drei Minuten wieder verlassen möchte. Die einzige Regel, die sich aufstellen lässt, ist somit, dass sich der Saunabesucher auf sein Gefühl verlassen und auf sein Wohlbefinden achten sollte.
Anstelle von Regeln gibt es allerdings ein paar Tipps und Empfehlungen rund um den Saunabesuch:
- Das Saunaangebot ist riesig. Thermen, Schwimmbäder, Wellness-Einrichtungen, Fitnessstudios und andere Einrichtungen stellen Saunalandschaften zur Verfügung. Ratsam ist deshalb, sich verschiedene Einrichtungen anzuschauen. So kann der Saunabesucher herausfinden, wo es ihm am besten gefällt. Hilfreich ist dabei, wenn er sich Saunalandschaften aussucht, die ein breites Angebot an unterschiedlichen Saunaarten und Anwendungen umfassen. So kann er nämlich ausprobieren, welche Variante ihm am meisten liegt.
- Der Saunaneuling sollte auf jeden Fall ausreichend Zeit bringen. Ein komplettes Saunabad nimmt etwa zwei Stunden in Anspruch. Es bringt nichts, wenn der Saunabesucher von einer Anwendung zur nächsten hetzt, um seine Programmliste abzuarbeiten. So kann sich kein Entspannungs- und Erholungseffekt einstellen.
- Bevor der Saunabesucher die Kabine betritt, sollte er sich abduschen und danach gut abtrocknen. Wenn seine Haut trocken ist, kommt sie schneller ins Schwitzen. Um das Schwitzen zusätzlich anzukurbeln, kann der Saunabesucher vor dem Saunagang auch ein warmes Fußbad nehmen.
- Für den Aufenthalt in der Saunakabine gilt, dass er eher kurz, dafür aber intensiv sein sollte. Die empfohlene Dauer beträgt 8 bis 15 Minuten. Wichtig ist aber, dass sich der Saunabesucher auf sein Gefühl verlässt. Wenn er sich nicht (mehr) wohlfühlt, sollte er die Kabine sofort verlassen. Hat sich der Saunabesucher hingelegt, sollte er die letzten zwei, drei Minuten außerdem im Sitzen verbringen. Dadurch ist sein Kreislauf auf das Aufstehen und Hinausgehen besser vorbereitet.
- Nach dem Saunagang sollte sich der Saunagänger zuerst an der frischen Luft abkühlen, um seinen Körper wieder mit Sauerstoff zu versorgen. Erst danach sollte er kalt duschen. Wenn der Saunagänger möchte, kann er nach der Dusche noch ins Tauchbecken gehen. Für den vollständigen Temperaturausgleich kann er sich aber auch für ein warmes Fußbad entscheiden. Dann wird es Zeit, sich in seinen Bademantel oder ins Handtuch zu kuscheln und in der Ruhezone zu entspannen.
- Ein Saunabad umfasst üblicherweise zwei bis drei Saunagänge, jeweils mit Ruhepausen dazwischen. Mehr als drei Saunagänge sind nicht notwendig, denn die Effekte lassen sich dadurch nicht mehr steigern. Auf Sport oder andere anstrengende Betätigungen sollte nach dem Saunieren verzichtet werden, um den Kreislauf nicht zu überstrapazieren. Eine Massage hingegen kann die Erholungs- und Entspannungswirkung zusätzlich fördern.
- Um die positiven gesundheitlichen und seelischen Auswirkungen des Saunierens in vollem Umfang auskosten zu können, sind regelmäßige Saunagänge notwendig. Im Idealfall gönnt sich der Saunagänger ein- bis zweimal pro Woche einen Saunabesuch, und das am besten das ganze Jahr über.
Die optimale Saunaart und Temperatur
Die Sauna gibt es in verschiedenen Varianten. So herrscht in der klassischen Sauna eine trockene Hitze. Aufgüsse sorgen kurzzeitig für eine höhere Luftfeuchtigkeit. Im Unterschied dazu ist es in einem Dampfbad nicht ganz so heiß, dafür herrscht aber eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit.
Eine pauschale Aussage dazu, welche Saunaart die beste ist, ist unmöglich, zumal es mit Blick auf die positiven Auswirkungen fast keine Unterschiede gibt. Der Saunabesucher muss vielmehr für sich selbst herausfinden, welche Varianten ihm am besten gefallen und bei welchen Temperaturen er sich wohlfühlt.
Welche Temperaturen ihn wo erwarten, zeigt die folgende Tabelle:
10 °C | Tauchbecken | Nach einem Saunagang und der Abkühlung bringt eine Runde im Tauchbecken den Kreislauf und die Durchblutung in Schwung. |
37 bis 40 °C | Tepidarium | Das Tepidarium ist ein Entspannungsraum nach römischem Vorbild. Wände, Böden sowie Sitz- und Liegeflächen aus warmem Stein sorgen für eine wohlige Wärme. |
40 bis 50 °C | Caldarium | Das Caldarium ist ein römisches Dampfbad. Die angenehme Temperatur sorgt für ein Wohlgefühl, schont den Kreislauf und unterstützt die Muskelentspannung. |
42 bis 45 °C | Solekabine | Die Solekabine ist ein Dampfbad mit solehaltiger Luft. Die Aerosole in Kombination mit der Wärme haben vor allem auf die Atemwege positive Effekte. Außerdem fühlt sich der Besucher wie nach einem ausgiebigen Spaziergang am Meer. |
45 °C | Hamam | Das Hamam ist ein türkisch-orientalisches Dampfbad und ähnelt dem römischen Caldarium. Ein Bad besteht aus mehreren Anwendungen, zu denen neben der Schwitzkur beispielsweise auch eine reinigende Waschung gehört. |
40 bis 55 °C | Dampfbad | Im Dampfbad ist die Schwitzkur das Ergebnis aus dem Zusammenspiel von Wärme und warmem Wasserdampf. Die Temperaturen sind niedriger als in der Sauna, dafür ist die Luftfeuchtigkeit sehr viel höher. Oft kommen bei Dampfbädern auch ätherische Öle zum Einsatz, die beispielsweise bei Problemen mit den Atemwegen Linderung verschaffen können. |
50 bis 60 °C | Bio-Sauna | Die Bio-Sauna ist eine etwas mildere Saunavariante. Die Temperaturen sind deutlich niedriger als in der klassischen Sauna. Deshalb ist diese Saunaform für den Kreislauf weniger belastend. Oft wird in der Bio-Sauna mit ätherischen Ölen oder Farb- und Lichtspielen gearbeitet. Dies sorgt für einen zusätzlichen Wellness-Effekt. |
70 bis 100 °C | Sauna | Die Sauna kennzeichnet sich durch eine trockene Hitze. Aufgüsse erhöhen die Luftfeuchtigkeit kurzzeitig und verstärken gleichzeitig das Hitzeempfinden. Dabei gilt, dass die Temperaturen in der Saunakabine von unten nach oben zunehmen. Am heißesten ist es also auf der obersten Bank. |
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