Infos und Tipps rund um Solebäder, 2. Teil
Bei einem Solebad handelt es sich um ein Vollbad in warmem Salzwasser. Der Salzgehalt stimmt meist mit Meerwasser überein, eine höhere Konzentration ist eher selten. Solebäder können Bestandteil einer medizinischen Therapie sein und bei Krankheitsbildern wie Allergien, Hauterkrankungen, Rheuma, Verdauungsproblemen oder Erkältung Linderung verschaffen. Waschungen und Wickel mit Salzwasser sind zudem ein altbewährtes Hausmittel bei verschiedensten Beschwerden.
Doch Solebäder wirken auch entspannend, fördern das Wohlbefinden und helfen dabei, Stress abzubauen. Deshalb sind sie im Wellness-Bereich ebenso zu Hause.
Aber welche Wirkung entfalten Solebäder genau? Für wen sind sie geeignet und wer sollte besser verzichten? Worauf gilt es zu achten? Und welche Anwendungen gibt es für den Hausgebrauch? In einer mehrteiligen Beitragsreihe haben wir Infos und Tipps rund um Solebäder zusammengestellt.
Hier ist der 2. Teil!:
Inhalt
Solebäder als Therapiebaustein in verschiedenen medizinischen Teilbereichen
Dass Solebäder medizinisch wirksam sind, ist wissenschaftlich belegt. Aus diesem Grund werden sie oft als ein Element innerhalb der Therapie eingesetzt. Natürlich können Solebäder keine Wunder vollbringen.
Und sie schalten auch die Ursachen einer Erkrankung nicht aus. Aber Solebäder können die Beschwerden lindern, die Behandlung erleichtern und die Selbstheilungskräfte anregen. Deshalb können sie therapeutische Anwendungen positiv unterstützen.
Solebäder in der Dermatologie
Weil Solebäder Hauterkrankungen wirksam lindern können, spielen sie in der Dermatologie eine wichtige Rolle. Oft ist es so, dass Medikamente bei Hautproblemen gar keine oder nur wenig Besserung bringen. Betroffene Patienten profitieren dann umso mehr von einem Solebad.
Bei einem Solebad nimmt der Körper nur sehr geringe Mengen Wasser auf. Gleichzeitig dringt das Salz tief in die Hornhaut ein. Die Folge davon ist, dass die Zellteilung in der Haut steigt und sich die Zellen schneller regenerieren. Das Abschuppen wird noch zusätzlich gefördert, wenn das Salzwasser Magnesium enthält.
Wichtig ist aber, dass Solebäder mit einem hochprozentigen Salzgehalt nur in Absprache mit einem Arzt erfolgen. Außerdem sollte die Badedauer eine halbe Stunde grundsätzlich nicht übersteigen. Sonst kann das Chlorid die Haut zu sehr reizen und anstelle einer Linderung Rötungen oder Juckreiz hervorrufen.
Solebäder in der Orthopädie und der Rehabilitationsmedizin
Bäder in Wasser mit einem hohen Salzgehalt haben aus orthopädischer Sicht einen entscheidenden Vorteil. Der Körper schwebt nämlich im Wasser. Auf keine andere Art ist diese Position im Liegen zu erreichen.
Das Schweben auf der Wasseroberfläche entlastet die Knochen und Gelenke, die Bänder und die Muskulatur. Für Patienten, die wegen orthopädischer Beschwerden behandelt werden, sind Solebäder ein echter Pluspunkt.
Regelmäßige Salzbäder entlasten aber nicht nur, sondern fördern auch den Heilungsprozess. Aus diesem Grund werden sie gerne bei Bandscheibenvorfällen, Ischiasleiden, Rheuma und anderen entzündlichen Gelenkerkrankungen, aber auch Zerrungen, Prellungen und Verstauchungen angeordnet.
Die Effekte, die sich die Orthopädie zunutze macht, spielt auch in der Reha eine wichtige Rolle. Gerade nach Unfällen und Operationen sind die Knochen und Gelenke oft besonders belastet und gereizt.
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Solebäder wirken der Überlastung entgegen und fördern die Heilung. Außerdem kurbeln sie die Selbstheilungskräfte an, weil das Salzwasser Reize aus dem Nervensystem nimmt. Ein weiterer Effekt ist, dass im Wasser behutsame Bewegungen möglich werden, die an Land gar nicht oder nur unter großen Schmerzen gehen würden. Diese neue oder wiedergewonnene Bewegungsfreiheit setzt Glückshormone frei, die das Schmerzempfinden senken.
Solebäder bei psychischen Störungen
Vollbäder in Salzwasser helfen dabei, Stress abzubauen. Durch die Entspannung während des Bades werden Hormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol abgebaut. Deshalb können Solebäder ein wirkungsvoller Baustein in einer Therapie gegen Angststörungen sein.
Auch in Krankenhäusern und Kliniken können Solebäder eingesetzt werden, um Patienten die Angst vor Operationen und anderen weitreichenden Eingriffen zu nehmen.
Als begleitende Maßnahme eignen sich Solebäder außerdem bei der Behandlung von Schlafstörungen, posttraumatischen Belastungsstörungen und generell allen psychischen Erkrankungen, die mit einem erhöhten Stresslevel einhergehen.
Solebäder als Wellness
Auch wenn Solebäder nachweislich einen medizinischen Nutzen haben, geht es nicht immer nur um die Linderung von Beschwerden. Viele Menschen schätzen die Salzbäder einfach wegen ihrer wohltuenden Wirkung. Denn das gemütliche Bad entspannt, beruhigt und hilft dabei, abzuschalten und neue Kraft zu tanken. Ähnlich wie ein Saunagang stärkt ein Solebad nebenbei auch das Immunsystem.
Als Form des mentalen Trainings sind Solebäder ebenfalls beliebt. Hintergrund hierzu ist, dass die Entspannung dazu beitragen kann, Fragen, Probleme oder Konflikte aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Dadurch fällt es mitunter leichter, eine Lösung zu finden.
Dieser Effekt hängt aber weniger mit Solebädern zusammen, sondern vielmehr mit dem entspannenden und wohltuenden Vollbad als solches. Die gleiche Wirkung lässt sich daher auch mit anderen Badezusätzen erzielen.
In Thermen wird üblicherweise ein Salzwasser verwendet, in dem die meisten Besucher bedenkenlos baden können. Schließlich würde es wenig Sinn machen, Badebecken nur für eine Handvoll Gäste zu betreiben.
Wer unsicher ist oder Vorerkrankungen hat, sollte trotzdem Rücksprache mit seinem Arzt halten. Ein Arzt kann einschätzen, wie oft und wie lange sein Patient in warmem Salzwasser baden kann.
Außerdem sollte der Badende beachten, dass ein Solebad in einer Therme oder Wellness-Einrichtung tatsächlich der Erholung und Entspannung dient. Es ist keine medizinische Behandlung und kann diese auch nicht ersetzen.
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Thema: Infos und Tipps rund um Solebäder, 2. Teil
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