Gut in Form mit Aquafit, 3. Teil
Aquafit ist im Prinzip eine Art Aerobic im tiefen Wasser. Wer etwas für seine Fitness und Gesundheit tun möchte, das eine oder andere Kilo verlieren will und gleichzeitig nach einer Sportart sucht, die die Gelenke schont und Spaß macht, sollte sich Aquafit unbedingt einmal näher anschauen. Um einen ersten Eindruck zu vermitteln, stellen wir Aquafit in einer Beitragsreihe vor. Dabei haben wir in den beiden vorhergehenden Teilen die Idee hinter der Wassergymnastik erklärt und Übungen für eine komplette Trainingseinheit genannt.
Außerdem haben wir Tipps gegeben, welche zusätzlichen Sportgeräte zum Einsatz kommen können. Hier ist der 3. und letzte Teil!:
Die Vorteile von Aquafit
Es gibt eine Reihe von Pluspunkten, die für das Training im Wasser sprechen. Dazu gehört, dass Aquafit viele Kalorien verbraucht. Wer abnehmen möchte, kann sich im Wasser deshalb richtig auspowern. Weil das Wasser das Körpergewicht nimmt, werden die Gelenke, die Sehnen und die Bänder geschont.
Außerdem lockert das Wasser die Muskeln. Durch den Wasserwiderstand sind abrupte, ruckartige Bewegungen praktisch ausgeschlossen. Die Unfall- und Verletzungsgefahr ist dadurch minimiert.
Nach Verletzungen oder Operationen kann Aquafit die Regenerationszeit verkürzen, weil im Wasser früher mit der Mobilisierung begonnen werden kann als an Land.
Auf der anderen Seite sorgt der Wechsel aus Aufwärm-, Kardio-, Regenerier- und Dehnübungen für ein sehr effektives Ganzkörpertraining, das die Muskulatur kräftigt und die Ausdauer fördert.
Auch das Gewebe wird straffer. Hinzu kommt, dass das Training im Wasser sowohl das körperliche als auch das psychische Wohlbefinden steigert.
Nicht zuletzt macht es einfach Spaß, in der Gruppe zu trainieren. Dabei spielen, ähnlich wie bei Aerobic oder Zumba, Leistungsunterschiede keine Rolle. Denn Aquafit ist kein Wettbewerb, sondern ein schönes Gruppenerlebnis.
Im Unterschied zu vielen anderen Sportarten ist Aquafit für fast jeden geeignet:
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Freizeit- und Gesundheitssportler:innen
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Personen, die kaum oder gar nicht trainiert sind
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Nichtschwimmer:innen und wenig geübte Schwimmer:innen; die Übungen finden zwar im tiefen Wasser statt, aber Schwimmwesten aus Neopren oder Auftriebsgürtel stellen den Auftrieb und die Stabilität sicher
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Übergewichtige
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Schwangere
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Kinder bis Senior:innen
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Personen mit Verletzungen, Rückenproblemen, Gelenkbeschwerden oder Rheuma
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Ausdauer- und Kraftsportler
Wir raten aber dazu, auf einen erfahrenen Trainer zu achten, der richtig anleiten und motivieren kann. Denn nur wenn die Übungen korrekt ausgeführt werden, stellt sich der beabsichtigte Trainingseffekt ein.
Aquawellness als Ergänzung zu Aquafit
Auch wenn Aquafit viel Spaß macht, ist es ein Training, das anstrengend ist. Wer sich nicht unbedingt auspowern, sondern lieber erholen und entspannen möchte oder nach dem Training noch ein Verwöhnprogramm genießen will, findet mit Aquawellness eine schöne Ergänzung.
Dieser Begriff beschreibt klassische Entspannungsmethoden, die ins Wasser verlegt sind.
Damit der Entspannungseffekt eintritt, ist aber wichtig, vorher etwas zur Ruhe zu kommen. Steigen Sie deshalb zunächst ins Wasser und gewöhnen Sie den Körper langsam an die Wassertemperatur.
Machen Sie eventuell ein paar Dehnübungen am Beckenrand und ziehen Sie langsam und gemütlich ein paar Bahnen durchs Becken. Ob Sie auf der Brust oder auf dem Rücken und über oder unter Wasser schwimmen, bleibt Ihren Vorlieben überlassen. Danach kann die Anwendung beginnen. Vor allem diese Varianten sind dabei beliebt:
Aqua-Qi-Gong
Das traditionelle Qi-Gong ist eine uralte Heilmethode aus der chinesischen Medizin, die Verspannungen und Blockaden lösen, die Energie wieder fließen lassen und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren soll.
Aqua-Qi-Gong funktioniert letztlich genauso wie Land, findet aber im Wasser statt.
Die Bewegungen sind fließend und die Übungen werden vergleichsweise langsam ausgeführt. Denn im Vordergrund steht die Ausdauer. Entsprechende Kurse werden inzwischen in vielen Thermen, Therapiezentren und Schwimmbädern angeboten.
Watsu
Der Begriff Watsu ist eine Kurzform von Wasser-Shiatsu. Bei Shiatsu handelt es sich um eine japanische Druckpunktmassage, die der Akupressur in der traditionellen chinesischen Medizin ähnelt. Gezielte Massagegriffe entlang der Körper-Meridiane sollen bewirken, dass ein blockierter Energiefluss wieder frei wird und in der Folge auch das Wohlbefinden steigt.
Watsu verbindet das klassische Shiatsu mit einer besonderen Unterwassertherapie. Dabei stützt Sie ein/e Therapeut:in, während Sie in Rückenlage und mit geschlossenen Augen in 34 bis 36 Grad Celsius warmem Wasser schweben.
Atemübungen, die Druckmassage durch die/den Therapeut:in und das Gefühl der Schwerelosigkeit im Wasser führen im Zusammenspiel dazu, dass sich recht schnell eine wohlige Entspannung breitmacht. Gelingt es Ihnen, sich richtig fallen zu lassen, werden Sie sich nach der Anwendung wie neugeboren fühlen. Thermalbäder und Therapiezentren haben Watsu immer häufiger im Angebot.
Wassertanz
Hinter dem Wassertanz verbirgt sich eine dynamische Bewegungstherapie, die 1987 in der Schweiz entwickelt wurde. Wichtig ist, dass Sie eine/n Therapeut:in finden, der/m Sie vertrauen. Denn bei dieser Therapieanwendung sollten Sie sich wirklich entspannt fallen lassen können.
Die/der Therapeut:in lockert zunächst Ihre Gelenke. Das Ziel ist, unangenehme oder sogar schmerzhafte Verspannungen zu beseitigen.
Anschließend erhalten Sie eine Nasenklemme. Diese soll sicherstellen, dass die/der Therapeut:in Sie durchs Wasser tragen und darin bewegen kann, ohne dass Sie Wasser in die Nase bekommen. Während des Tanzes wechseln sich verschiedene Dehn- und Beugeübungen sowie schlangenartige Bewegungen ab.
Sie befinden sich dabei in einem absolut entspannten, fast meditativen Zustand und fühlen sich schwerelos, während Sie das Wasser in einer nahezu dreidimensionalen Art erleben.
Aus diesem Grund ist das Vertrauen zur/m Therapeut:in so wichtig. Denn sonst kann sich die Wirkung nicht einstellen. Lassen Sie sich aber fallen, profitieren Sie von einer echten Tiefenentspannung.
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