Welches Handtuch fürs Thermalbad?
Der Besuch eines Thermalbads lohnt sich das ganze Jahr über. In der kalten Jahreszeit ist das warme Wasser eine Wohltat für den Körper und lenkt von dem unangenehmen Schmuddelwetter draußen ab. Im Frühjahr und im Sommer hilft die kleine Auszeit dabei, dem Alltagsstress zu entfliehen, zu entspannen und neue Kraft zu tanken.
Wenn dann die Tasche für die Therme gepackt wird, muss auch ein Handtuch mit hinein. Dabei ist das Handtuch nicht nur dafür da, um sich nach dem Schwimmen oder Duschen abzutrocknen. Vielmehr dürfen einige Einrichtungen ohne Handtuch gar nicht betreten werden. Die Sauna ist ein Beispiel dafür.
Hier dient das Handtuch, das der Gast unter sich auf die Bank legt, auch der Hygiene. Daneben wird das Handtuch zu einer Art Kuscheldecke, wenn es sich der Gast im Ruhebereich gemütlich macht.
Doch damit stellt sich die Frage, welches Handtuch fürs Thermalbad geeignet ist.
Wie groß sollte es sein? Aus welchem Material sollte es bestehen? Schließlich ist Handtuch nicht gleich Handtuch. Und reicht ein Handtuch überhaupt?:
Inhalt
Wie viele Handtücher sollte der Thermen-Besucher mitnehmen?
Für einen Besuch des Thermalbads sollten es immer mindestens zwei Handtücher sein. Ein Handtuch kann dann zum Abtrocknen verwendet werden, während das andere Handtuch zur Unterlage für die Ruheliege wird.
Möchte der Besucher auch in die Sauna, kann ein weiteres Handtuch nicht schaden. Mehrere Handtücher sind nicht nur hygienischer. Vielmehr ist so auch immer ein frisches und trockenes Handtuch vorhanden.
Nimmt der Besucher einen Bademantel zum Hineinkuscheln mit, kann er auf ein Handtuch verzichten. Allerdings sollte der Bademantel dann auch aus einem ähnlichen Material bestehen wie ein Handtuch.
Wie groß sollte ein Handtuch fürs Thermalbad sein?
Grundsätzlich sollten die Handtücher fürs Thermalbad lieber zu groß als zu klein sein. Denn wenn sich der Besucher vernünftig abtrocknen und ins Handtuch hineinkuscheln oder sich auf dem Weg in die Sauna damit bedecken möchte, braucht es eine gewisse Größe.
Auch ein Handtuch, das als Unterlage für die Ruheliege oder die Saunabank verwendet werden soll, darf nicht zu klein ausfallen.
Bewährt haben sich deshalb Handtücher, die mindestens 180 cm lang und 70 cm breit sind. Sehr praktisch sind aber auch Handtücher, die einen Klettverschluss, Knöpfe oder Schlaufen für die Arme haben. Sie sind dann nämlich Handtuch und Bademantel in einem.
Welches Material eignet sich am besten?
Das Handtuch fürs Thermalbad sollte einerseits weich und kuschelig sein. Andererseits sollte es aus einem saugfähigen Material bestehen, das Feuchtigkeit und Schweiß gut aufnehmen kann. Sehr gut eignet sich deshalb ein Handtuch aus reiner Baumwolle. Auch ein Handtuch aus Leinen oder aus einer Leinen-Baumwollmischung leistet gute Dienste.
Für ein gutes Griffgefühl sollte das Handtuch ein Gewicht zwischen 450 und 600 Gramm haben. Außerdem ist gut, wenn das Handtuch bei hohen Temperaturen gewaschen werden kann. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass mögliche Bakterien beseitigt werden können.
Handtücher aus oder mit Kunstfasern sind keine gute Wahl. Denn sie nehmen Feuchtigkeit einfach nicht optimal auf. Selbst Handtücher aus Mikrofaser, die speziell als Schwimmbad- oder Saunahandtücher angeboten werden, sind nicht unbedingt empfehlenswert.
Denn solche Handtücher sind zwar kuschelig weich und wunderbar leicht. Nur ist die Saugfähigkeit eben ihr großer Schwachpunkt. Die Folge davon ist, dass es der Besucher ständig mit einem nassen Handtuch zu tun hat.
Wo kommt das Handtuch eigentlich her?
Bei einem Thermenbesuch kommen Handtücher zum Einsatz, um den Körper damit zu verhüllen, sich abzutrocknen und sich hinzukuscheln. In der Sauna schützt das Handtuch das Holz außerdem vor dem Schweiß. Aber wo wurde das Handtuch eigentlich erfunden?
Wirklich geklärt ist die Geschichte des Handtuchs nicht. Schon unsere Urahnen brauchten etwas, um sich abzutrocknen. Vermutlich verwendeten sie für diese Zwecke aber Blätter, Tierhäute oder ähnliche Dinge. Später lernten unsere Vorfahren dann, aus Naturfasern Textilien zu flechten.
Bei Ausgrabungen haben Archäologen einfache Stoffe gefunden, die die Menschen teils als Kleidung und teils als Lappen benutzten. Gut möglich, dass diese Lappen Vorläufer unserer heutigen Handtücher waren. Weich und kuschelig waren die Stoffstücke aber nicht und ihre Herstellung war aufwändig. Bis die Weberei das Flechten ablöste, sollte es bis zum 18. Jahrhundert dauern.
Frottee als klassisches Material für Handtücher stammt wahrscheinlich aus dem Orient. Belegt ist, dass der Brite Henry Christy das flauschige Gewebe entdeckte, als er am Hof eines osmanischen Sultans zu Gast war.
Christy bat den Sultan um eine Stoffprobe und schickte diese seinem Bruder. Er wiederum analysierte den Stoff und entwickelte eine Methode, um Frottee zu weben.
Als findige Geschäftsleute brachten die beiden Christy-Brüder schon kurz darauf in England Webstühle für die Produktion von Frottee auf den Markt. Doch der Erfolg der Handtücher blieb aus. Deshalb schickten die Brüder Königin Victoria ein paar Exemplare ihres neuen Produkts.
Die Königin war ohnehin offen für Neues und fand Gefallen an den weichen Tüchern. Also empfahl sie die Frotteewaren in Adelskreisen weiter. Und was dem Adel gefiel, wollte natürlich schon bald auch das Volk haben. Bis heute ist die Familie Christy übrigens der Hoflieferant für Frotteewaren.
Nach Deutschland kam der Stoff durch Prinz Albert, den Ehemann von Königin Victoria. Er besuchte nämlich Verwandte im Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha und erzählte ihnen von der tollen Erfindung.
Ein Wort zu Frottee
Das Besondere an Frottee ist, dass es sich um ein Schlingengewebe handelt. Die Schlingen verleihen dem Stoff Volumen und lassen ihn dadurch flauschig werden.
Außerdem bewirkt die spezielle Webtechnik, dass der Stoff sehr viel Wasser aufnehmen kann. Darauf deutet auch schon der Name hin. Denn Frottee geht auf das französische frotter zurück, was übersetzt soviel wie trocken reiben bedeutet.
Nun gibt es Frottee aber in verschiedenen Formen. Eine Variante ist Walkfrottee. Bei diesem Stoff wird ungezwirntes Garn verarbeitet. Im Unterschied dazu werden für Zwirnfrottee Ketten aus Fäden verwoben, die miteinander verdreht sind. Dieser Vorgang nennt sich Zwirnen.
Walkfrottee ist dicht, weich und strapazierfähig. Deshalb sind Handtücher aus diesem Material dick und flauschig. Handtücher aus Zwirnfrottee wiederum fühlen sich durch die markanten Schlingen fest und griffig an. Sie können sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen und eignen sich für alle, die keine ganz so weichen Handtücher mögen.
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Thema: Welches Handtuch fürs Thermalbad?
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