7 Fragen zur Kältesauna, Teil II
Sauna und Kälte scheinen nicht wirklich zusammenzupassen. Schließlich wird das Saunieren auch als Schwitzkur bezeichnet und ins Schwitzen gerät der Körper bekanntlich durch Hitze. Doch die Kältesauna, die ihre Wurzeln im medizinischen Bereich hat, wird zunehmend zum Wellness-Trend. Grund genug, sich die Kälteanwendung einmal näher anzusehen. In einem zweiteiligen Beitrag beantworten wir sieben Fragen zum Thema.
Dabei haben wir in Teil I erklärt, was eine Kältesauna genau ist, was sie von einer Kältekammer unterscheidet und wie sie wirkt. Hier ist Teil II!:
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Inhalt
Wie läuft ein Saunagang ab?
Die Kältesauna erfordert etwas Vorbereitung. So ist zunächst einmal wichtig, dass der ganze Körper und die Haare trocken sind. Der Besucher darf weder schwitzen noch feuchte Badebekleidung tragen.
Der Abstand zwischen dem Besuch einer normalen Sauna oder dem Schwimmen im Thermalwasser und der Kältesauna sollte mindestens zwei Stunden betragen. Drei Stunden vorher sollte der Besucher keine Creme und anderen Kosmetikprodukte mehr aufgetragen haben.
Bevor der Besucher in den Kältebereich geht, findet ein aufklärendes Gespräch statt. Außerdem wird der Blutdruck gemessen. Handelt es sich um die erste Kälteanwendung, ist ein medizinischer Check ratsam.
Trotz der eisigen Temperaturen ist dicke, warme Kleidung in der Kältesauna nicht gefragt. Vielmehr werden nur die empfindlichen Körperteile durch Badekleidung oder Unterwäsche geschützt. Schmuck wird abgelegt, ebenso wie zum Beispiel ein Hörgerät.
Wer möchte, kann Socken und Handschuhe anziehen. Auch eine Mütze ist möglich, aber eigentlich nicht notwendig. Denn die Eistonne wird so auf die Körpergröße eingestellt, dass der Kopf herausragt.
Neben der Eistonne steht ein Tank mit flüssigem Stickstoff, der in die Kältesauna geleitet wird. Dabei entsteht eine trockene Kälte, die meist als angenehm empfunden wird.
Eine Anwendung dauert maximal drei Minuten. Dabei ist eine Aufsichtsperson anwesend und überwacht den gesamten Vorgang. Dadurch ist sichergestellt, dass die Anwendung sofort abgebrochen werden und der Besucher die Eistonne verlassen kann, falls er sich unwohl fühlen sollte.
Nach der Kältetherapie ist die Haut oft etwas gerötet. Das hängt mit der Durchblutung zusammen und ist unbedenklich. Möglich ist auch, dass sich kurzzeitig ein leichter Hustenreiz einstellt.
Die meisten Besucher fühlen sich nach der Anwendung sehr wohl und spüren eine angenehme Wärme. Einige schwitzen sogar. Außerdem stellt sich oft das Empfinden ein, dass mehr körperliche und auch seelische Energie vorhanden ist. Die Kältesauna macht also nicht müde, sondern eher fit.
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Welche Vorteile bietet die Kältesauna?
Auch wenn die Kältesauna zunehmend den Wellness-Bereich erobert, ist sie in erster Linie eine medizinische Anwendung. Und in dieser Hinsicht handelt es sich um eine schonende Therapieform, die bei sehr vielen Beschwerden zum Einsatz kommen kann. Das Verfahren verbessert die Durchblutung, reduziert Schmerzen und fördert den Abtransport von Giftstoffen.
Die Anwendung selbst hat so gut wie keine Nebenwirkungen und ist nicht unangenehm. Ganz im Gegenteil werden Glückshormone ausgeschüttet, was das Wohlbefinden steigert und die Entspannung fördert. Weil die Kältesauna nur wenige Minuten dauert, kann sich der Besucher schnell wieder anderen Dingen widmen.
Ein weiterer positiver Effekt ist, dass die Kältesauna den Kalorienverbrauch deutlich ankurbelt. Daher kann die Anwendung auch eine gewünschte Gewichtsabnahme unterstützen.
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Wie viele Kälteanwendungen sollten es sein?
Die extreme Kälte versetzt den Körper in eine Ausnahmesituation. Er ist gezwungen, innerhalb kürzester Zeit sehr viel Wärme zu produzieren. Die Mechanismen, die daraufhin in Gang gesetzt werden, sorgen für die Effekte, auf die die Kältesauna abzielt.
Zwar kann bereits die erste Anwendung eine spürbare Wirkung zeigen. Doch für langfristige Ergebnisse sind in aller Regel mehrere Anwendungen notwendig. Die Anzahl und Häufigkeit der Behandlungen sollte dabei immer auf die individuellen Beschwerden abgestimmt sein.
Oft wird eine Kur empfohlen, die sich in einem Zeitrahmen zwischen zehn Tagen und vier Wochen bewegt und eine bis drei Anwendungen täglich vorsieht.
Die Kosten für die Kältesauna variieren je nach Anbieter und Einrichtung. Im Durchschnitt liegen sie bei 30 bis 50 Euro pro Behandlung. Ist eine entsprechende Indikation gegeben, übernehmen einige Krankenkassen aber die Kosten.
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Für wen ist die Kältesauna nicht geeignet?
Grundsätzlich ist die Kälteanwendung für jeden geeignet, der sich gut, gesund und fit fühlt. Allerdings muss im Vorfeld geklärt werden, ob bestimmte Erkrankungen vorliegen.
So wird zum Beispiel der Blutdruck gemessen, bevor es in die Eistonne geht. Bei einem zu hohen oder sehr niedrigen Blutdruck muss auf die Kältesauna verzichtet werden. Gleiches gilt bei Fieber, Infekten, akuten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, nach einem Herzinfarkt und bei einem Herzschrittmacher.
Kinder unter 12 Jahren und Schwangere dürfen nicht in die Kältesauna. Auch bei Diabetes, Epilepsie, Gefäßentzündungen und einigen Gewebestörungen wird von der Kälteanwendung in aller Regel abgeraten.
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Thema: 7 Fragen zur Kältesauna, Teil II
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