Medizinische Aufgüsse in der Sauna, 1. Teil

Medizinische Aufgüsse in der Sauna, 1. Teil

Dass ein Saunagang wohltuend auf den Körper und den Geist wirkt und regelmäßiges Saunieren die Gesundheit fördert, ist kein Geheimnis. Aber die Schwitzkur kann auch eine heilende Wirkung entfalten. Möglich wird das durch medizinische Aufgüsse, die in Kombination mit der Hitze dazu führen, dass sich der Saunagänger regelrecht gesund schwitzen kann.

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Medizinische Aufgüsse in der Sauna, 1. Teil

Der Ablauf bei einem medizinischen Aufguss unterscheidet sich nicht von einem normalen Aufguss. Die Besonderheit ergibt sich vielmehr durch die verwendeten Öle, die als medizinische Öle über die Nase aufgenommen werden und im Körper dann ihre heilende Wirkung entfalten.

Für den Saunagänger ist hilfreich, wenn er weiß, wie die einzelnen Öle wirken. Denn mitunter werden in Thermen und anderen Betrieben Aufgüsse nicht gesondert als medizinische Aufgüsse gekennzeichnet, obwohl entsprechende Öle zur Anwendung kommen.

In einer zweiteiligen Übersicht listen wir zehn Krankheitsbilder auf und nennen passende medizinische Aufgüsse in der Sauna dazu:

  1. Erkältungen

Eine leichte Erkältung in der Sauna auszukurieren, gehört zu den klassischen Anwendungen. Viele Saunabetriebe bieten eigens dafür medizinische Aufgüsse an. Wohltuende Linderung verschaffen alle die Öle, die üblicherweise auch in Erkältungsmedikamenten enthalten sind.

Dazu zählen etwa Eukalyptus und Minze. Beide Aromen machen die Nase schnell frei. Wichtig ist, möglichst tief einzuatmen, damit sich auch der Schleim in den Bronchien lösen kann.

Es gibt aber noch weitere medizinische Aufgüsse, die bei Erkältungen helfen. Anis, Fenchel, Lindenblüte, Rosmarin und Wacholder gehören dazu. Auch die Kombination aus Minze und Apfel kann Linderung verschaffen.

Bei einer akuten Erkältung sollte es der Saunagänger aber nicht übertreiben. Sobald er sich unwohl fühlt, sollte er den Saunagang beenden. Denn auch eine vermeintlich harmlose Erkältung belastet den Körper.

Wer Fieber oder starken Husten hat, sollte mit dem nächsten Saunagang warten, bis die Symptome abgeklungen sind.

  1. Asthma

Ähnlich wie bei einer Erkältung können medizinische Aufgüsse in der Sauna auch bei Asthma Linderung verschaffen. Vor allem Kamille, Lindenblüte, Fenchel und Anis spielen hier eine Rolle. Denn sie alle wirken antiseptisch und können Entzündungen lindern. Tiefe Atemzüge sorgen dafür, dass die wertvollen Öle auch die unteren Atemwege erreichen.

Eine wohltuende Wirkung entfalten außerdem frische Aromen wie Apfel, Minze, Eukalyptus und Kombinationen davon. Asthmatiker sollten aber vor einem Saunagang ärztlichen Rat einholen.

Denn die Hitze und die Dämpfe können unter Umständen mehr schaden als nutzen. Hat der Arzt keine Bedenken, steht der heilsamen Schwitzkur nichts entgegen.

  1. Entzündungen

Auch bei einer hartnäckigen Entzündung kann ein medizinischer Aufguss die Beschwerden lindern. Das gilt sowohl für innere als auch für äußere Entzündungen. Eine entzündungshemmende Wirkung haben in erster Linie Öle wie Latschenkiefer, Eukalyptus und Menthol.

Sie helfen dem Körper dabei, gegen die Erreger vorzugehen, die die Entzündung auslösen.

Grapefruit und Salbei erzielen bei Entzündungen ebenfalls positive Effekte. Beide sind antiseptisch, wirken also desinfizierend. Vor allem bei Entzündungen der oberen Atemwege leisten sie gute Dienste.

  1. Schmerzen

Medizinische Aufgüsse in der Sauna können Schmerzen lindern. Den aromatischen Dämpfen sind dabei zwar natürlich Grenzen gesetzt. Starke Schmerzen und Koliken werden durch einen Saunagang nicht verschwinden.

Aber bei leichten Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen können die Aufgüsse viel Gutes bewirken.

Schmerzstillend wirkt zum Beispiel japanisches Heilpflanzenöl. Gleiches gilt für die Heublume und den Apfel. Vor dem nächsten Griff zu Schmerzmitteln kann es bei leichten bis mäßigen Schmerzen also durchaus einen Versuch wert sein, erst einmal in die Sauna zu gehen.

  1. Schlafstörungen

Wer Probleme hat, einzuschlafen oder nachts erholsamen Schlaf zu finden, ist in der Sauna so oder so gut aufgehoben. Der Effekt lässt sich aber noch verstärken, wenn der letzte Aufguss mit einem medizinischen Öl erfolgt, das eine schlaffördernde Wirkung hat.

Ein bewährter Klassiker in diesem Zusammenhang ist Lavendel. Die hübsche Pflanze mit ihren lilafarbenen Blüten ist schon seit Jahrtausenden für ihre beruhigende Wirkung bekannt.

Aber auch in Asien sind Öle beheimatet, die bei Schlafproblemen helfen können. Ein medizinischer Aufguss mit Sandelholz oder Ylang-Ylang zum Beispiel duftet nicht nur wunderbar, sondern unterstützt auf sanfte Art den Weg ins Land der Träume.

  1. Geschwächtes Immunsystem

Es ist bekannt, dass regelmäßige Saunagänge die Abwehrkräfte stärken. Es gibt aber einige Öle, die dem Immunsystem noch besser auf die Sprünge helfen. Dazu gehören in erster Linie frische Aromen wie Eukalyptus, Fichtennadel, Latschenkiefer, Mandarine, Melisse und Zitronengras.

Wem die große Hitze in der klassischen Sauna zu sehr zu schaffen macht, kann als Alternative einmal ein Sanarium ausprobieren. Im Sanarium ist die Temperatur niedriger und meist duftet es darin herrlich nach Rosen.

Rosenöl wirkt ebenfalls sehr positiv auf das Immunsystem ein. Ein Grund für die Wirkung ist, dass der Duft die Stimmung aufhellt und der Körper in der Folge vermehrt Antikörper produziert. Deshalb ist jemand auch eher selten glücklich, während er gleichzeitig sehr krank ist.

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Armin Seckmann, - Masseur und medizinischer Bademeister, David Kurz, - Fachangestellter Bäderbetriebe, Melanie Kolenz, - Wellness Beraterin, Christian Gülcan - Betreiber und Redakteur dieser Webseite und Murat Gülcan, Wellness- & Spa Fan der in 20 Jahren sämtliche Thermalquellen bereiste, schreiben hier Wissenswertes und Ratgeber zu Thermalbädern, Wellness und Gesundheitsthemen.

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