Infos und Tipps zur Tuina-Massage in Thermen
Neben zahlreichen Anwendungen im Wasser und Einrichtungen wie Saunalandschaften oder Dampfbädern bieten Thermen, Thermalbäder und Wellness-Einrichtungen eine Reihe unterschiedlicher Massageangebote.
Hierzu gehören sowohl klassische Massagen wie auch traditionelle und moderne Massagetechniken, deren Wurzeln in den unterschiedlichsten Kulturen und Medizinen liegen. Die Massagen dienen dabei, ähnlich wie auch die anderen Angebote, einerseits der Entspannung, der Erholung und dem Stressabbau, berücksichtigen andererseits aber auch gesundheitliche Aspekte.
Damit wird mit den Anwendungen ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der Körper, Geist und Seele wieder in ein ausgewogenes Gleichgewicht und in Harmonie mit- und zueinander bringen soll. Ein Beispiel für eine solche Massagetechnik, die in zahlreichen Thermen, Thermalbädern und Wellness-Einrichtungen angeboten wird, ist die Tuina-Massage. Hierbei handelt es sich um eine Anwendung, die ein Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin ist.
Und hier die wichtigsten Infos und Tipps zur Tuina-Massage in Thermen im Überblick:
Was bedeutet Tuina?
Tuina ist eine eigenständige manuelle Medizin innerhalb des Gesamtkonzeptes der traditionellen chinesischen Medizin.
Die Bezeichnung Tuina setzt sich dabei aus den beiden chinesischen Wörter tui für schieben oder drücken und na für greifen oder ziehen zusammen und beschreibt damit die Techniken, die bei der Behandlung überwiegend zur Anwendung kommen.
Auf welchem Konzept beruht Tuina?
Tuina basiert auf den Lehren der traditionellen chinesischen Medizin im Hinblick auf die Gesundheit und die Krankheit des Menschen. Dabei verfolgt Tuina einen ganzheitlichen Ansatz und berücksichtigt nicht nur einzelne Aspekte oder akute Beschwerden, sondern ist auf den gesamten Körper und das Gesamtsystem des Menschen mit allen Umwelt- und Natureinflüssen ausgelegt. Die unterschiedlichen manuellen Techniken sollen Einfluss auf den Energiefluss des Qi und auch den Blutkreislauf in den Energiebändern, die den Körper durchlaufen, nehmen.
Damit sollen vorhandene Energieblockaden gelöst, der Fluss der Energie gefördert und die Funktion der Organe positiv beeinflusst werden. Das Yin und Yang des Körpers und der Funktionskreis der fünf Elemente, aus denen sich das Organsystem in der chinesischen Medizin zusammensetzt, wird stimuliert und reguliert.
Unterschieden wird Tuina in eine traditionelle, medizinisch ausgerichtete Therapieform und in die Wellness-Tuina. Letztere bezeichnet eine individuell auf den Gast abgestimmte Behandlung, die die Absicht verfolgt, Körper, Geist und Seele durch den Abbau von negativem Stress, durch die Beeinflussung des gesamten körperlichen Funktionssystems sowie durch vorbeugende und gesundheitserhaltende Maßnahmen in Einklang zu bringen.
Wie wird die Tuina-Massage durchgeführt?
Die Tuina-Massage kennt 18 grundlegende und davon abgeleitet etwa 300 verschiedene Einzelhandgriffe. Dabei umschließt die Massage Behandlungsmethoden, die auch in vielen anderen Behandlungskonzepten wie beispielsweise anderen westlichen Massagetechniken, der Akupressur oder der Chiropraktik angewandt werden.
Bestandteile der Tuina-Massage sind dabei neben Schiebe-, Reibe- und Ziehtechniken auch unterschiedliche Drucktechniken, die die Muskulatur lockern und somit Energieblockaden lösen sollen. Zudem kennt die Tuina-Massage Mobilisations- und Dehntechniken sowie unterschiedliche eigenständige Übungen.
Der Masseur setzt bei der Tuina-Massage mehrere Körperteile ein, was bedeutet, dass er sowohl mit seinen Finger, Händen und Fäusten als auch mit seinen Ellebogen oder seinen Knien arbeitet. Er schiebt die oberen Hautschichten und das Unterhautfettgewebe zusammen und reibt diese aneinander, zieht Körperregionen auseinander und stimuliert die Energiebahnen und Körperfunktionen durch Klopfen, Drücken und Pressen.
Während die medizinisch ausgerichtete Tuina-Therapie üblicherweise zehn Termine umfasst, die jeweils zwischen zehn Minuten und eine Stunde lang dauern, dauert eine Wellness-Tuina-Massage zwischen einer halben und einer Stunde. Wesentlicher Bestandteil der Massage sind außerdem ein Vor- und ein Nachgespräch.
Durch das Vorgespräch wird der Behandlungsablauf festgelegt und auf die Bedürfnisse des Gastes abgestimmt. Das Nachgespräch dient zur Überprüfung des Behandlungserfolges und ermöglicht auf diese Weise, den gewählten Behandlungsweg auf seine Richtigkeit hin zu überprüfen und bei Bedarf entsprechend abzuändern. Bei der Massage selbst ist der Gast normalerweise bekleidet.
Wann wird die Tuina-Massage empfohlen?
Neben dem Abbau von Stress und bei dem Wunsch, Körper und Geist in ein harmonisches Gleichgewicht zu bringen, empfiehlt die chinesische Medizin die Tuina-Massage bei einer Reihe von Krankheitsbildern. Hierzu gehören beispielsweise Erkrankungen des Bewegungsapparates, Bluthochdruck, Asthma sowie Magenbeschwerden und Verstopfung.
Zudem wird die Tuina-Massage bei Migräne, Schlafstörungen und typischen Frauenleiden empfohlen und auch bei Hyperaktivität im Kindesalter angeraten. Insgesamt kann die Tuina-Massage jedoch nicht immer nur angenehm, sondern durchaus auch schmerzhaft sein.
Zudem ist für einen Behandlungserfolg eine solide Ausbildung und ausreichend Erfahrung des Masseurs von entscheidender Bedeutung. Einfache Anwendungen, die rein der Entspannung und Erholung dienen, können hingegen auch durch Selbstbehandlung und durch medizinisches nicht geschultes Fachpersonal durchgeführt werden.
Bei akuten Infektionen und Verletzungen, chronischen Hautkrankheiten, Entzündungen des Lymphsystems, einer akuten Sepsis sowie Tumoren wird von der Tuina-Massage allerdings abgeraten.
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Thema: Infos und Tipps zur Tuina-Massage in Thermen
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