Wie funktioniert eigentlich Botox?
Wer eine Therme, ein Thermalbad oder generell eine Wellness-Einrichtung besucht, möchte sich erholen, entspannen und neue Kräfte tanken. Die kurze Auszeit vom Alltag soll aber nicht nur eine Wohltat für den Geist und die Seele sein, sondern auch eine positive Wirkung auf das körperliche Wohlbefinden, die Gesundheit und das Aussehen haben.
Neben Verwöhnprogrammen für die Haut oder Massagen für die angespannte Muskulatur fällt in diesem Zusammenhang oft der Begriff Botox. Immerhin soll die kleine, unscheinbare Spritze wahre Wunder in Sachen Falten bewirken und das Gesicht im Handumdrehen um Jahre jünger aussehen lassen.
Aber: Wie funktioniert eigentlich Botox?:
Inhalt
Was ist Botox überhaupt?
Botox ist der bekannteste Handelsname für Botulinumtoxin, ein hochwirksames Nervengift. Das Nervengift bewirkt eine Lähmung der Muskeln, indem es die Ausbreitung von Reizen in den Nerven hemmt. Dabei erfolgt die Wirkung des Nervengiftes in den Synapsen. Synapsen sind kleinste, spaltenartige Verbindungen zwischen den Nerven und zwischen den Nerven und den Muskeln.
Das Botulinumtoxin greift in den Kreislauf der Substanz ein, die sich in den Synapsen befindet. Der Name des Nervengiftes leitet sich von den lateinischen Vokabeln botulus für Wurst und toxicum für Gift ab. Das Nervengift entsteht durch Botulinus-Bakterien, die sich hauptsächlich in verdorbener Nahrung bilden. Früher traten immer wieder Vergiftungen auf, wenn schlecht konservierte Fleisch- und Wurstwaren gegessen wurden.
Heute sind verdorbene Fleisch- und Wurstkonserven die Ausnahme und Vergiftungen dieser Art eher selten. Nur der Name für das Nervengift ist geblieben.
Eine wichtige Größe im Zusammenhang mit Botulinumtoxin ist der LD50-Wert. Diese Größe gibt die verabreichte Menge eines bestimmten Stoffes in Gramm an, die als tödliche Dosis gilt (LD = letale Dosis). Die Zahl 50 steht dafür, dass diese Menge für die Hälfte der jeweiligen Versuchspopulation, in Laboren meist Mäuse, tödlich war. Bei Botulinumtoxin bewegt sich der LD50-Wert bei Mäusen je nach Art der Verabreichung zwischen 30 Pikogramm und 3 Nanogramm pro Kilogramm Körpergewicht.
Bei der herkömmlichen Botox-Behandlung werden meist 1ng pro Kilogramm Körpergewicht verabreicht. 1ng ist ein Nanogramm und entspricht einem Milliardstel Gramm. Durch diese sehr geringe Menge sind Vergiftungen praktisch ausgeschlossen.
Allerdings kann das hochwirksame Nervengift trotz der sehr geringen Dosierung im zentralen Nervensystem nachgewiesen werden. Bei einer regelmäßigen Anwendung ist daher nach derzeitigem Stand der Forschung denkbar, dass es zu nachteiligen Spätfolgen im zentralen Nervensystem kommen kann.
Wie nutzt die Medizin Botox?
Die Schulmedizin greift seit Anfang der 1980er-Jahre auf Botulinumtoxin zurück. In der Neurologie ist das Nervengift seit dieser Zeit als Arzneimittel zugelassen und wird vor allem bei der Behandlung von Dystonien und Spastiken, also Fehlstellungen der Muskeln, Krämpfen und Bewegungsstörungen, eingesetzt. Weitere Anwendungsgebiete von Botulinumtoxin sind unter anderem:
· Schielen, · Spannungskopfschmerz und chronische Migräne, · Engstellungen und Spasmen der Speiseröhre, · übermäßige Schweißproduktion und erhöhte Speichelproduktion, · bestimmte Dickdarmerkrankungen sowie · Analfissuren.
Verschiedene andere Einsatzgebiete werden erforscht und erprobt. Hierzu gehören vor allem Erkrankungen im Bereich der Urologie, der Orthopädie und der Dermatologie.
Wofür wird Botox in der kosmetischen Medizin verwendet?
In die ästhetische Medizin hielt Botulinumtoxin Anfang der 1990er-Jahre Einzug. Als einer der Wegbereiter gilt der Augenarzt Alan B. Scott. Er stellte bei der Behandlung von Lidkrämpfen fest, dass sich auch die Gesichtsfalten glätteten. Welche Bedeutung seine Beobachtung für die ästhetische Medizin haben würde, war ihm jedoch vermutlich nicht klar.
Erst als Jean und Alistair Carruthers 1992 erstmals eine Arbeit über die faltenglättende Wirkung von Botulinumtoxin veröffentlichten, entdeckte die ästhetische Medizin diesen Wirkstoff für sich. Es sollte aber noch einmal zehn Jahre lang dauern, bis das Nervengift für kosmetische Anwendungen zugelassen wurde.
In Deutschland erfolgt die Zulassung des Nervengiftes für Anwendungen im kosmetischen Bereich im Jahre 2006. Verwendet wird Botox seitdem, um Falten im Gesicht und hier vor allem im Bereich von Stirn und Augen zu glätten. Außerdem kann mittels Botox die Kinnregion gestrafft werden.
Wie läuft eine Botox-Behandlung ab und wie lange hält die Wirkung?
Bei einer Behandlung mit Botox wird das Nervengift mithilfe einer sehr dünnen Nadel um die Falten herum, die geglättet werden sollen, gespritzt. Der Eingriff verursacht keine nennenswerten Schmerzen und ist insgesamt auch nicht wirklich unangenehm. Das Nervengift bewirkt, dass die Muskulatur, die die Mimik steuert, in der jeweiligen Region gehemmt wird.
Dies hat zur Folge, dass das Gesicht jünger und die Haut glatter und faltenfrei aussehen. Zuviel Botox kann ein Gesicht aber auch starr und künstlich aussehen lassen. Die Wirkung des Nervengiftes ist nicht sofort sichtbar, sondern tritt erst nach etwa zwei bis zehn Tagen ein. Das Ergebnis hält dann zwei bis sechs Monate lang an.
Grundsätzlich gilt, dass eine Botox-Behandlung nur durch einen Arzt erfolgen sollte. Ideal ist natürlich ein Facharzt im Bereich der Plastischen Chirurgie. Botulinumtoxin gehört zu den wirksamsten Nervengiften überhaupt und eine unsachgemäße Anwendung kann große Schäden anrichten.
Die Preise für eine Behandlung bewegen sich zwischen 100 und 300 Euro. Mitunter werden aber auch abonnementähnliche Pakete angeboten, bei denen die Kosten für eine Anwendung dann deutlich günstiger sind. Gleiches gilt für die sogenannten Botoxpartys, bei denen sich mehrere Patientinnen und Patienten in einer mehr oder weniger gemeinsamen Sitzung von einem Arzt Botox spritzen lassen.
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