Trinkanwendungen mit Thermalwasser

Trinkanwendungen mit Thermalwasser 

In vielen Thermen wird nicht nur angeboten, das Thermalwasser als Badewasser zu nutzen und in den angenehm temperierten Becken zu entspannen und gleichzeitig von der positiven Wirkung der Inhaltsstoffe auf beispielsweise die Muskulatur und die Gelenke oder auch im Fall von Hauterkrankungen oder Allergien zu profitieren.

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Daneben werden auch Trinkanwendungen angeboten, wobei dann üblicherweise nicht mehr nur von Thermalwasser, sondern von Heilwasser gesprochen wird. 

 

Die Kriterien für Thermalwasser und für Heilwasser 

Ein Thermalwasser ist ein Wasser, das in natürlicher Form Mineralstoffe enthält und der Thermalquelle mit einer Wassertemperatur von mindestens 20 Grad Celsius entspringt. Thermalquellen, deren Thermalwasser als Heilwasser für Trinkanwendungen verwendet wird, werden daher häufig auch als Heilquellen und die dazugehörigen Bäder als Heilbäder bezeichnet. 

Heilwasser muss jedoch einige Kriterien erfüllen. So muss die Quelle für die geplanten therapeutischen Anwendungen ausreichend ergiebig sein und das Wasser muss eine bestimmte Beschaffenheit aufweisen oder wirksame Inhaltstoffe in bestimmten Mindestmengen enthalten.

Zudem muss das Wasser eine wissenschaftlich anerkannte Heilwirkung haben oder erwarten lassen, ohne dass hierfür jedoch die natürliche Zusammensetzung geändert wird.  

Thermalwasser als Heilwasser 

Thermal- oder Heilwasser stammt aus tiefen unterirdischen Wasservorkommen. Bereits von seinem Ursprung her ist das Wasser völlig rein und die gesundheitliche Wirkung des Wassers, die sich aus seinem Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen ergibt, muss nachgewiesen und amtlich bestätigt sein.

Die Zulassung von Thermalwasser als Heilwasser erfolgt in Deutschland durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, das als Bundesoberbehörde dem Bundesministerium für Gesundheit untersteht.

Damit Thermalwasser als Heilwasser zugelassen wird, muss ein aufwändiges Verfahren durchgeführt werden, durch das die Qualität, die Wirksamkeit und die Unbedenklichkeit nachgewiesen werden.

Im Vergleich mit allen anderen Wasserarten gelten dabei für Heilwasser die höchsten gesetzlichen Hürden. 

Die Inhaltsstoffe von Thermal- bzw. Heilwasser

Heilwasser hat einen hohen Gehalt an Calcium, Magnesium, Natrium, Hydrogencarbonat, Sulfat, Fluorid oder Kohlensäure. Dabei ergeben sich der Typ des Heilwassers und seine Wirkung aus der Zusammensetzung und dem Gehalt der jeweiligen Inhaltsstoffe. Das bedeutet, die Heilwirkung des Wasser ergibt sich daraus, um welchen Heilwassertyp es sich handelt.

Von einem hohen Gehalt wird gesprochen, wenn das Heilwasser Mineralstoffe in folgenden Konzentrationen enthält:

·         Calciumhaltiges Heilwasser enthält mindestens 250mg Calcium pro Liter.

·         Magnesiumhaltiges Heilwasser enthält mindestens 100mg Magnesium pro Liter.

·         Natrium-Hydrogencarbonathaltiges Heilwasser enthält mindestens 1300mg Hydrogencarbonat pro Liter.

·         Sulfathaltiges Heilwasser enthält mindestens 1200mg Sulfat pro Liter.

·         Fluoridhaltiges Heilwasser enthält mindestens 1mg Fluorid pro Liter.

·         Kohlensäurehaltiges Heilwasser, das auch als Säuerling bezeichnet wird, enthält mindestens 1000mg Kohlendioxid bzw. 2000mg Kohlensäure pro Liter.  

Trinkanwendungen mit Thermalwasser 

Thermalwasser als Heilwasser tragen einerseits dazu bei, gesund zu bleiben, haben aber andererseits auch eine lindernde oder heilende Wirkung bei vorhandenen Gesundheitsproblemen. Dabei gehört Heilwasser zu den ältesten Naturheilmitteln überhaupt.

Die meisten Heilwässer sind für den dauerhaften Konsum geeignet, in Thermen und Kureinrichtungen werden jedoch teils auch Trinkanwendungen in Sinne von Kuren angeboten. In diesem Fall wird das Wasser dann in bestimmten Mengen nur über einen bestimmten Zeitraum getrunken.


Die Trinkanwendungen wirken auf unterschiedliche Art und Weise. Zum einen wirken sie der Austrocknung des Körpers entgegen, zum anderen helfen sie beim Abtransport von Stoffwechselprodukten aus dem Körper.

Außerdem harmonisieren sie Stoffwechselvorgänge und wirken sich positiv und unterstützend auf bestimmte Organfunktionen aus. Einige Heilwässer können zudem einen Mangel an bestimmten Mineralstoffen wie beispielsweise Magnesium oder Calcium ausgleichen oder diesem zumindest entgegenwirken.

Welches Heilwasser sich besonders für eine Trinkanwendung anbietet, hängt von der Ausgangssituation ab, die darüber bestimmt, welche gesundheitsfördernden Eigenschaften das jeweilige Heilwasser auszeichnen sollten.

·         Bei Problemen mit dem Magen kann sich eine Trinkanwendung mit hydrogencarbonathaltigem Heilwasser als hilfreich erweisen. Hydrogencarbonathaltiges Heilwasser hat eine entzündungshemmende Wirkung, normalisiert die Säureproduktion des Magens und bindet überschüssige Säure.

Das Heilwasser kann dauerhaft getrunken werden, wobei es am besten langsam und bei Zimmertemperatur getrunken werden sollte. Die Wassermenge pro Tag kann zwischen 0,75 und 2,25 Litern liegen, für die optimale Wirkung werden 0,2 bis 0,35 Liter pro Portion empfohlen.

·         Bei Darmproblemen werden Trinkanwendungen mit sulfathaltigem Heilwasser empfohlen. Dieses regt die Darmfunktion an und reguliert diese, hilft bei Blähungen und kann bei auch bei chronischer Verstopfung Linderung bringen.

Zudem nimmt es positiven Einfluss auf die Darmflora. Eine Trinkkur erstreckt sich meist über vier bis sechs Wochen und pro Tag werden drei Mal 0,25 bis 0,5 Liter des Wassers getrunken. Liegt eine Verstopfung vor, kann auch ein zusätzliches Glas Wasser direkt nach dem Aufstehen getrunken werden.

·         Trinkanwendungen mit sulfathaltigem Heilwasser kommen auch bei funktionellen Störungen von Bauchspeicheldrüse, Leber und Galle in Frage.

Hierbei werden jeweils 0,25 bis 0,5 Liter des Wassers eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten getrunken.

·         Einem Mineralstoffmangel kann durch Trinkanwendungen mit dem entsprechenden Heilwasser entgegengewirkt werden. So bietet sich bei einem Magnesiummangel magnesiumhaltiges Heilwasser und bei einem Calciummangel calciumhaltiges Heilwasser an.

Zum Schutz vor Karies und als Stärkung für die Zähne eignet sich fluoridhaltiges Heilwasser. Die empfohlene Wassermenge liegt zwischen 0,75 und 2,25 Litern pro Tag, vor allem bei fluoridhaltigem Heilwasser muss jedoch die Dosierungsempfehlung auf dem Etikett beachtet werden.

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